30.7.2006
Posted in Reality at 12:31 by Rafayel
Gestern nach Einbruch der Dunkelheit fand auf dem Marktplatz in Halle im Rahmen der 1200-Jahr-Feier ein audiovisuelles Spektakel statt. Unter welchem Namen das lief, weiss ich nicht mehr und bin auch zu faul, es rauszusuchen.
Der Anfang gefiel mir als Anhaenger der Instrumentalmusik sehr, denn die gespielte Musikuntermalung war nett anzuhoeren. Im Ausgleich dazu sah man weniger, denn obwohl recht wenige Menschen anwesend waren, verdeckten diese und die vorbeifahrenden Strassenbahnen Teile des Schauspiels erfolgreich. Gut, ich muss nicht wissen, ob die Schnuersenkel der Schauspieler rot oder gruen sind, wenn nur die komplette Vorstellung ein stimmiges Bild liefert.
Leider war dem nicht so. Ueber die Leistung der beteiligten Schauspieler kann und moechte ich mich nicht auslassen, aber die Arbeit der Tontechniker war miserabel. Erst nach einigen Minuten wurde mir klar, dass die auf der "Buehne" verwendete Sprache doch tatsaechlich Deutsch war und der Inhalt der Texte zum Verstaendnis anscheinend recht wichtig. Es reicht nun mal nicht, ein paar Boxen mit Strom zu versorgen und die Darsteller in's Mikro bruellen zu lassen. Nach einigen weiteren Minuten stand fest, dass sich an der momenten Situation – ich habe vielleicht ein bis zwei Woerter verstanden, in der ganzen Zeit wohlgemerkt – nicht viel aendern wird, und so verliessen wir etwas enttaeuscht den Platz.
Ich verstehe nun endlich, was mir mein Vater damit sagen will, wenn er von der Leistung einer gewissen Instrumentalgruppe schwaermt. Diese – ich glaube, ihr Name war Tangerine Dream – spielten vor Ewigkeiten in einer Sporthalle und verstanden es so gut, ihre Anlage auf die Situation einzurichten, dass das Publikum mehr als begeistert war. Wahrscheinlich haette ein mehrere hundert Euro teurer Kopfhoerer an der Heimanlage keine Chance dagegen gehabt. Ich moechte sowas auch mal erleben, ehrlich.
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29.7.2006
Posted in Reality at 00:31 by Rafayel
In meinem ersten Beitrag zu dieser Howto-Reihe ging es um Supermaerkte. Mit denen kann man viel Freude haben – doch nur, wenn das noetige Kleingeld vorhanden ist. Und da dessen Verwaltung somit jeden von uns betrifft, handelt mein heutiges Howto von Banken.
Ab einem gewissen Alter besitzt jeder (mindestens) ein Konto bei einem der zahlreichen Dienstleister. Früher im wilden Westen war das alles ganz einfach: Es gab nur eine Bank in der Stadt, der gab man sein Geld und die wiederum gab das Geld an die taeglich anklopfenden Bankraeuber. Der Sheriff stellt sich den Bankraeubern, besiegte sie und gab das Geld den braven Buergern zurueck, die ihn dafuer bei der naechsten Wahl erneut zum Sheriff machten. Am naechsten Tag ging das ganze Spiel von vorne los und alle waren gluecklich, naja, bis auf die Bankraeuber im Gefaengnis.
Heute funktioniert alles online: Einzahlen, Auszahlen, Ueberweisen, Ausrauben. Deshalb gibt es seit neustem Banken, die gibt's eigentlich gar nicht. Denn die bieten diese Onlinefunktionen nicht nur als Alternative, sondern als einzige Interaktionsmoeglichkeit fuer die Kunden. Und damit die auf die nette Dame am Schalter und den Kontoauszugsdrucker verzichten, sind solche Konten meist billiger / kostenlos oder man bekommt sogar jeden Monat noch Geld dafuer.
Spaetestens hier horche ich auf. Wieso sollte mich jemand dafuer bezahlen, damit ich ihm Aufwand verursache? Okay, mit meinem Geld verdienen die Banken ja auch etwas, doch skeptisch bleibe ich.
Wenn man sich heute fuer eine Bank entscheiden muss, hat man im Prinzip die Wahl zwischen drei Moeglichkeiten: Entweder einen klassischen Konzern wie Commerzbank, Deutsche Bank, Dresdner Bank und wie sie alle heissen. Die bieten Filialen in jeder groesseren Stadt, Geldautomaten, Onlinebanking und die Sicherheit, wahrscheinlich nicht gleich in den naechsten Monaten pleite zu gehen (eher werden sie aufgekauft oder so). Alles ganz gewoehnlich und unspektakulaer. Es gibt sicher auch mal gute Angebote, aber die Hauptausrichtung (in meinen Augen) liegt auf solide Leistungen.
Dann kommen die – ich nenn sie mal so – regionalen Anbieter und Verbunde. Klassiker ist sicher die Sparkasse oder die Volksbank Raiffeisenbank. Die heissen zwar ueberall gleich, doch haben die einzelnen "Gebiete" nur wenig miteinander zu tun. Das merkt man spaetestens dann, wenn man nach einem Umzug die ueblichen Dinge wie eine Ueberweisung erledigen will, aber das Konto nicht zu der Region gehoert. Das geht zwar fast immer, ist aber mit Umstaenden und oft sogar zusaetzlichen Kosten verbunden. Dafuer bieten diese Banken ein noch dichteres Filialennetz, was vorallem abseits groesserer Staedte ohne Auto von Vorteil ist.
Verbleiben die modernen Onlinebanken. Komplett auf 24h-Service im Netz ausgerichtet spielt es keine Rolle, wo man wohnt, wo man hinzieht und wie man aussieht – solange man Netzzugang besitzt. Durch die Einsparung jeglicher direkter Kundenkontakte koennen diese Banken natuerlich attraktive Pakete anbieten, gegen die oben genannte Klassiker blass aussehen. Da ich ein solches Angebot noch nicht getestet habe, kann ich natuerlich schlecht darueber urteilen. Aber es gibt Situationen, in denen ich dann doch lieber auf einem Stuhl sitze, waehrend mir mein Gegenueber geduldig erklaert, wieso ich bankrott bin und es fuer die naechsten 20 Jahre auch bleiben werde.
Ich besitze momentan zwei Konten, eines aus der ersten Kategorie und eines aus der zweiten Kategorie. Mit einem davon bin ich zufrieden, mit dem anderen nicht. Warum? Kleines Beispiel: Ich bin ja noch immer Student und muss deshalb keine Kontofuehrungsgebuehren zahlen – solange ich regelmaessig daran denke, meine Immatrikulationsbescheinigung abzugeben. Im aktuellen Semester habe ich es vergessen, natuerlich bei beiden Banken.
Bank #1 ruft einen Monat nach Semesterbeginn an und teilt mir mit, dass mein Konto aufgrund meines Fehlers eigentlich schon laengst haette umgestellt werden muessen. Ich bekaeme jedoch noch eine Chance und solle bitte am naechsten Tag so schnell wie moeglich vorbeikommen, um die Bescheinigung abzugeben. Mache ich doch mit Freuden, und die nette Dame am Schalter hat mir dann auch noch viel Glueck bei meiner Diplomarbeit gewuenscht, damit ich den Stress im September nicht nochmal habe. Und das ist bei weitem nicht das einzige positive Erlebnis, was ich mit dieser Bank hatte.
Bank #2 hat mein Konto umgestellt. Ohne zweite Chance (okay, kein Muss, aber das nenne ich Kundenservice), ohne Benachrichtung, ohne alles. Ich habe es nur an einer Abbuchung und deren Verwendungszweck bemerkt. Nimmt es mir jemand uebel, wenn ich mich darauf freue, das Konto bald aufloesen zu koennen? Und das ist bei weitem nicht das einzige negative Erlebnis, was ich mit dieser Bank hatte.
Jetzt hoere ich schon die Rufe: Bei Bank XYZ bezahlt aber niemand Kontofuehrungsgebuehren. Sorry, mein Geld ist mir ziemlich wichtig. Ich habe kein Problem damit, monatlich ein paar Euro zu bezahlen, um es gut aufgehoben zu wissen. Ich bin seit ca. acht Jahren Kunde bei Bank #1 und werde es auch noch lange bleiben. Denn die verstehen was von Kundenzufriedenheit und -bindung.
PS: Wer hinter Bank #1 und Bank #2 steckt, muss ich sicher nicht verraten. Wichtig sind eigentlich nur die Kategorien, denn innerhalb dieser werden sich die Leistungen nicht so stark unterscheiden. Und wer aufmerksam mitgelesen hat, bekommt diese Zuordnung bestimmt hin.
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28.7.2006
Posted in Reality at 10:03 by Rafayel
Alle kleinen Jungen wollen Feuerwehrmann werden. Oder Astronaut. Oder beides zugleich. Im Laufe der Schulzeit lernt man dann, dass es oft guenstiger ist, andere den gefaehrlichen Teil uebernehmen zu lassen und aus sicherer Entfernung das Ganze zu ueberwachen und lenken. Entsprechend aendern sich die Berufswuensche in Automechaniker oder Fluglotse, ganz eifrige moechten zur NASA.
Ich hab' die naechste Stufe erreicht: Ich werde Hausmann. Da fallen dann auch noch die Gefahrenquellen auf dem Weg zur Arbeit weg. Natuerlich bin ich nicht der Meinung, Hausarbeit waere 'ne Kleinigkeit (dafuer musste ich das schon zu oft machen ;). Aber haelt man sich ohne Ausnahme an die folgenden Regeln, so ergibt sich ein ertraeglicher Restaufwand:
- keine Kinder
- keine Haustiere
- kein Haus
- keine weissen Fliesen im Bad (schwarzer Marmor, da sieht man nicht jeden einzelnen Staubkruemel)
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27.7.2006
Posted in Reality at 00:31 by Rafayel
In vielen Bevoelkerungsschichten gibt es eine gefestigte und vorallem gleichlautende Meinung ueber Studenten: Sie sind faul, Langschlaefer und wenn sie gerade nicht schlafen, dann sind sie auf dem Weg zur naechsten Party. Ehrlichgesagt verstehe ich sogar ganz gut, wie eine solche Meinung entstehen kann.
Zum einen gibt es da die Generation der ehemaligen Studenten. Dass sich diese im Vergleich zu ihrem Berufsleben vorallem an die guten Seiten des Studiums erinnern, ist doch recht wahrscheinlich. Doch das allein erklaert das negative Image nicht. Vor einigen Wochen (es wurde gerade angenehm sommerlich warm) war auf der Titelseite der Mitteldeutschen Zeitung eine huebsche, junge Studentin im sexy Bikini abgebildet, die auf einer Wiese lag und die Sonnenstrahlen sichtlich genoss. Laut Bildunterschrift lernte sie dabei gerade fuer ihr Studium, klar doch.
Wenn ich mich nun in einen arbeitenden Durchschnittsbuerger versetze, der eben jenes Bild plus Bildunterschrift erblickt, wundert mich nichts mehr. Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause kreuzt man dann noch den Weg von ein paar Kerlen, die lautstark verkuenden muessen, welche Vorlesungen sie morgen schwaenzen werden, damit die Sauftour heute abend so richtig abgehen kann …
Halt! Ist es nicht irgendwie logisch, dass man eben jene Studenten besonders bemerkt, die _nicht_ in den Vorlesungen sitzen und nachmittags ihre Uebungsaufgaben zu loesen versuchen – natuerlich in ihren Wohnheimzimmern. Ich moechte nicht behaupten, dass alle Studenten so sind und das man jeden Tag von frueh bis spaet abends fleissig ist (wobei ich auch solche Exemplare kenne). Aber bevor man pauschal ueber alle urteilt, sollte man vielleicht kurz nachdenken, ob man denn wirklich ein repraesentatives Bild vor sich hat.
Ich erinnere mich zum Beispiel an zwei Tage aus der Pruefungszeit in meinem Grundstudium. Zusammen mit einem Kommilitonen (an dieser Stelle sei mir ein Gruss an Kinkel und unseren Dozenten in diskreter Mathematik gegoennt – Gerhard, we love you!) habe ich jeweils von ca. 9 Uhr morgens bis kurz nach 20 Uhr abends konzentriert durchgelernt – einzig eine knappe Stunde zum Mittagessen gab es als Pause. Okay, Grund dafuer war, dass ich nur zwei Tage Vorbereitungszeit fuer meine Vordiplomspruefung Theoretische Informatik vorgesehen habe. Als es an's Lernen ging, stellten sich zwei Tage als arg knapp kalkuliert heraus … =)
Aber ich schweife ab. Ich moechte aus Studenten keine Engel machen, das sind sie nun wahrlich nicht. Aber viele von ihnen sind nicht (immer ;) faul und wissen – insbesondere in Pruefungszeiten – sehr wohl, was das Wort Stress bedeutet.
Wieso komme ich ploetzlich auf das Thema? Nun, fast jede Nacht zwischen 23 und 1 Uhr erklingt vor unserem Fenster eine junge weibliche Stimme, die offensichtlich zu einer heimkehrenden Hausbewohnerin gehoert. Weder diese Stimme noch das vom Hausflur direkt auf mein Kissen fallende Licht stoeren mich wirklich, aber ich habe mich schon mehrmals mit dem Gedanken "Studenten … " ertappt. Seltsam, dabei koennte die Dame genauso gut eine berufliche Ausbildung absolvieren. Vorurteile sind bequem, man kann sich prima das Denken sparen.
Wobei, ich schreib noch schnell meine Diplomarbeit zu Ende und dann darf ich auch ueber dieses Studentenpack herziehen. Yeah, das wird toll.
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26.7.2006
Posted in Chaos & Illusion at 22:02 by Rafayel
Juchu, mich hat's getroffen. Nicht die Liebe, die duscht gerade. Und deshalb kralle ich mir auch das von Jette (ich hoffe, wir koennen deine Neugier befriedigen) in unsere Richtung geworfene Stoeckchen und leg los (keine Sorge, ich lasse Tok auch zu Wort kommen – falls sie rechtzeitig vom Duschen zurueck ist, versteht sich).
Achso, ich habe auch schon den Anfang davon mitbekommen und falls DonVanone noch ein paar IDs uebrig hat, nehme ich sie gern. Aber ich glaube, der Arme ist jetzt schon damit ueberfordert …
Warum bloggst Du?
Raffi: Weil die Tok sonst nur Unwahrheiten ueber mich verbreitet. Dagegen muss man(n) doch angehen. ;)
Tok: Um die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu verbreiten. Ausserdem, weil ich mich gerne mitteile (wobei _ich_ bestimme, was ich hier erscheinen lasse und was nicht) und es so einfacher ist, zB die Familie auf dem Laufenden zu halten. Ueberdies bin ich geil auf Besucher, hrhr.
Seit wann bloggst Du?
Wie unschwer da —-> drueben zu erkennen, bloggen wir erst seit sehr kurzer Zeit. Um genau zu sein (hey, ich bin Student der theoretischen Informatik mit Nebenfach Mathematik, 'nen schlimmeren Erbsenzaehler gibt's gar nicht), seit Anfang Mai.
Selbstportrait?
Raffi: 25, glaub ich. Ich bin faul (auf einem Grundschulzeugnis stand mal: Markus – das bin ich – kann sich sehr konzentriert und wissbegierig mit einem Thema beschaeftigen, aber nur falls es ihn interessiert) und fleissig zugleich, je nach Thema und Tageslaune. Ich denke gerne ueber viele Dinge nach und stelle alles in Frage. Was ich am meisten hasse, sind Vorurteile, gesellschaftliche Zwaenge, deren Sinn und Zweck nie angezweifelt wird, und Unrecht (damit meine ich eigentlich nicht das globale, sondern viel haeufiger auftretende Unrecht im Alltag). Achja, und ich bin wichtig.
Tok: 21. Bioinformatik-Studentin, Dorfkind, neuerdings ordentlich. Den Rest (in harten Fakten) erfahrt ihr hier.
Warum lesen deine Leser Deinen Blog?
Weil wir sie dafuer bezahlen.
Nee, im Ernst, die ersten Stammleser sind Freunde, die wir so haeufig genervt haben, dass sie nun lieber ein bis zwei Kommentare pro Tag hier loslassen und dafuer ihre Ruhe haben. Der Rest kommt durch Google-Anfragen und Trackbacks/Pingbacks und einige davon schauen hoffentlich auch noch ein zweites oder drittes Mal vorbei.
Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf Deine Seite kam?
Ungelogen: deflorieren selbst gemacht. Sorry, aber ihr habt gefragt. :)
Welcher Deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?
Raffi: Mein Loesungsvorschlag zum Thema Laermbelaestigung. Da habe ich endlich mal eine Idee, die mich reich machen koennte, und keinen interessiert's. Wahrscheinlich haette ich es vorher patentieren lassen muessen.
Tok: Das Bilderraetsel! Ausserdem meine Abhandlung ueber P=NP (ich habe es geloest und werde sicher beruehmt!), aber das ist kein Blogeintrag, sondern steht auf tokbela.de.
Dein aktuelles Lieblings-Blog?
Raffi: Ich passe. Da ich nur wenige Blogs wirklich regelmaessig lese und die schon vor Kurzem verlinkt/vorgestellt habe, moechte ich die Frage zurueckstellen, bis ich wirklich was Neues zu verkuenden habe. Aber die Tok kennt vielleicht noch ein paar …
Tok: Mein aktuelles Lieblings-Blog? Maah. Gibt's nicht.
An welche vier Blogs wirfst du das Stöckchen weiter und warum?
Raffi: Definitiv an iceblox. Der ist naemlich extra in die USA abgehauen, um vor uns Ruhe zu haben. Naja, wahrscheinlich bekommt er es nicht mit, aber einen Versuch ist es wert.
Tok: An den Uwe und die Ines. An den Uwe, weil ich mich ja revanchieren muss, und an die Ines, weil ich auf ihre Suchanfragen und das Selbstportrait gespannt bin. Sollte der KeyJ noch ein wenig Lust auf Stoeckchen haben, bekommt er es natuerlich auch. Mehr Leute kenn ich nicht.
So, und jetzt geh ich mir neue Blogs zum Lesen suchen. Dann bin ich beim naechsten Stoeckchen noch wichtiger und kann vorallem so tun, als waere ich seit 20 Jahren in der Blogoshpaere zu Hause, statt wie ein blutiger Anfaenger dazustehen.
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25.7.2006
Posted in Chaos & Illusion at 12:03 by Rafayel
Morgens, halb zehn in Deutschland. Zumindest fast. Die SSH zu quyo laggt. Fertigmachen fuer einen boesen Blick(tm) in Richtung Tok, die sicher wieder die Leitung verstopft. Hmm. Tok ist grad duschen, soviel dazu.
Kurz darauf ist der Grund ermittelt: Die Load von quyo hat erneut die 50er-Grenze ueberschritten und naehert sich der 70, ueblich ist 0.2 – 1.2. Kurzer Rundumschlag mit killall -9 und schon kann ich weiterchattenarbeiten. Und die Gelegenheit wird gleich dazu genutzt, das Problem vollstaendig zu beheben, indem meine Webseite von Ruby on Rails zurueck auf statische Seiten umgestellt wird. Ich mag es, mit diesem Framework zu programmieren, aber staendig einen (einen? die Ausgabe von ps grob ueberschlagend waren es ueber 30) durchgedrehten Prozess an der Backe zu haben, ist nicht akzeptabel.
PS: Beim Testen der Webseite bin ich auch auf pms gestossen, mein bisheriges Lieblingsprojekt und kein schlechtes Programm zum Loesen von Sudokus. Irgendwann habe ich auch mal wieder dafuer Zeit – hoffe ich.
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24.7.2006
Posted in Chaos & Illusion at 11:58 by Rafayel
bzw. an unsere Stammkommentatoren: Ich habe ein Geschenk fuer euch. Ab jetzt koennt ihr naemlich eure Kommentare selbst editieren. Einzige Voraussetzung ist, dass ihr euch einmalig anmeldet (rechts: Meta -> Register) und eingeloggt seid, wenn ihr ein Kommentar verfasst. Ueber Rueckmeldungen und Meinungen wuerde ich mich freuen.
Nun wird's knifflig; wer an den Details der Umsetzung nicht interessiert ist, kann ruhigen Gewissens an dieser Stelle mit Lesen aufhoeren (und stattdessen mal lieber die neue Editierfunktion testen ;).
Für alle WordPress-Betreiber, die ebenso wie ich nach dieser Funktion gesucht haben, moechte ich hier zwei Loesungswege vorstellen. Zum einen koenntet ihr das Plugin Edit Comments ausprobieren. Das hat jedoch ein paar Nachteile. Man kann einen Kommentar nur innerhalb einer bestimmten Zeitspanne editieren und die Zugriffspruefung erfolgt recht unsicher ueber die IP. Wahrscheinlich wuerde es sich auch mit Tinythread nicht so einfach vertragen, aber ausprobiert habe ich es nicht.
Die zweite Loesung verwendet das in WordPress 2.0 neu eingefuehrte Rechtesystem der Benutzer. Es gibt verschiedene Rollen (roles), die man den Benutzern zuweisen kann. Jede Rolle beinhaltet eine Menge von Kompetenzen (capabilities), die einzelne Aktionen im System erlauben. Mit dem Role Manager kann man diese Zuordnungen beliebig aendern und sogar neue Kompetenzen anlegen.
Und genau das habe ich getan. Im TokBlog gibt es nun die neuen Kompetenzen edit_comments und edit_other_comments. Diese erlauben das Editieren eigener bzw. beliebiger Kommentare. Intern wird dazu eine meta-capability edit_comment abgefragt. Die wird immer dann erzeugt, wenn der User edit_comments besitzt und mit dem Autor des Kommentars uebereinstimmt oder das umfassendere Recht edit_other_comments erhalten hat. Dazu muss man in der wp-includes/capabilities.php die Funktion map_meta_cap() analog zu read_post ergaenzen (edit_post geht als Vorlage auch, besitzt aber sehr viel mehr Sonderfaelle).
Nach dieser Aenderung kann man mit current_user_can('edit_comment', $comment->comment_ID) abfragen, ob der aktuelle Benutzer einen Kommentar editieren darf, z.B. in der Funktion edit_comment_link() aus wp-includes/template-functions-links.php. Wenn nicht die Rechteverwaltung des Adminmenues aus WordPress so kompliziert waere, koennte man an dieser Stelle schon aufhoeren. Doch so braucht man noch einen passenden Menueintrag, der auch dann angezeigt werden kann, wenn der Nutzer nur die Rechte edit_comments und read besitzt. Um meinen ueblen Hack in Grenzen zu halten, habe ich an wp-admin/post.php nichts geaendert, sondern die fuer Kommentare relevanten Teile ausgelagert und mit einem eigenen Menuepunkt versehen.
Ich finde es seltsam, dass bei WordPress nicht konsequent zwischen Schreiben/Editieren von Artikeln und Kommentaren unterschieden wird. Dann waere es naemlich auch ein Leichtes gewesen, diese Funktion serienmaessig anzubieten. Denn an der differenzierten Rechtevergabe scheitert es ja eben nicht mehr …
Auch ein weiteres Problem, welches sicher viele WordPress-Besitzer unter euch kennen, ist die fehlerhafte Behandlung von einfachen und doppelten Hochkommata. Editiert man als Admin ein Kommentar, der diese Zeichen enthaelt, setzt WordPress einmal zu oft ein Backslash als Escapezeichen davor. In Folge davon werden u.a. auch Links total zerstoert – mehr als nur aergerlich.
Hierfuer gibt es das Plugin WordPress 2.0.3 Tuneup. Dessen Loesungsansatz (Deaktivieren der Sind-Sie-sicher?-Seite) habe ich in meine Anpassungen uebernommen und siehe da, mit diesem Bug ist nun auch endlich Schluss. Manchmal frage ich mich ja, ob die Macher von WordPress ihr Blog vorher ueberhaupt mal getestet haben. Ja, das war boese, aber der Fehler ist ja wohl mehr als daemlich offensichtlich.
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23.7.2006
Posted in Reality at 18:13 by Rafayel
Meine Nase sticht nicht gerade hervor – weder optisch noch der Leistung nach. Das hat Vor- (im Sommer in der Strassenbahn) und auch Nachteile (man ist der Letzte, der bemerkt, dass grad etwas Leckeres gekocht wird).
Doch heute war ich stolz auf sie. Ich konnte naemlich einen fuer diese Tage ungewoehnlichen Duft wahrnehmen: Regen. Mindestens 15 Minuten tropfte feinstes Wasser vor unserem Fenster auf die Wege und Wiesen. Herrlich!
Und fuer alle Nasenfetischisten kann ich nur das Buch "Das Parfum" empfehlen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man es unbedingt lesen sollte, bevor man sich an der gleichnamigen Verfilmung versucht. Einige Szenen und viele Beschreibungen stelle ich mir jedenfalls als sehr schwer realisierbar vor.
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Posted in Chaos & Illusion at 00:57 by Rafayel
Es gab eine Zeit, da hatte ich noch die Hoffnung, Blogger waeren anders: Freundlicher, vielleicht nicht ganz frei von Vorurteilen, aber zumindest offener. Jeder sagt seine Meinung und die anderen lesen und kommentieren diese. Und man respektiert fremde Meinungen vielleicht eher.
Naiv, ich weiss. Immer oefter muss ich feststellen, dass auch Blogger nur Menschen sind: Sie missbrauchen Macht, wann immer sie in Versuchung kommen.
In den letzten Jahren habe ich viel Zeit im IRC verbracht. Das kann man sich grob als virtuelle Raeume vorstellen, in denen man zusammenkommt und redet. In diesen Raeumen gibt es auch Personen, die mehr Macht haben als andere – die sogenannten Ops. Diese koennen z.B. Teilnehmer temporaer oder sogar permanent aus dem Raum werfen. Manchmal ist das ganz sinnvoll, sogar notwendig. Doch in fast allen Raeumen wird diese Macht missbraucht. Gehen einem Op in einer Diskussion die Argumente aus, so wirft er den Kontrahenten einfach raus. Wozu noch nachdenken, wenn der Gewinner – weil Staerkere und nicht etwa Kluegere – eh schon feststeht? Es gibt zum Glueck einige Raeume, in denen es sich die Ops selbst verbieten, zu solchen Methoden zu greifen. Auch wenn man Chef ist, muss man nicht immer Recht haben.
Was hat das nun mit Bloggern zu tun? Nun, Blogs sind auch solche Kommunikationsraeume, nur noch staerker eingeschraenkt und sehr viel staerker auf eine einzige Person fixiert. Diese Person stellt sich und ihren Blog haeufig so dar, dass es interessant oder auch einfach nur angenehm klingt: Entweder beschreibt sich der Autor mit moeglichst vielen Attributen, die zu Assoziationen mit Ironie oder noch besser Sarkasmus fuehren (das ist naemlich grad ziemlich "in"), oder es wird der nette Mensch von nebenan vorgestellt, immer freundlich und hilfsbereit.
Doch leider handeln die wenigsten von ihnen entsprechend ihrer Idealvorstellung von sich selbst. Vorallem Kommentaren in ihrem Blog oder Meinungen ueber selbiges auf anderen Seiten werden sehr kritisch und natuerlich auch subjektiv bewertet. Und wann immer die Moeglichkeit dazu besteht, kann man ja mal schnell "etwas" regulierend eingreifen …
Schade. Ich wuerde es wirklich begruessen, wenn die Betreiber von Blogs die Funktion zum Loeschen von Kommentaren _nur_ fuer Spam, lernresistente Trolle und offensichtlich rechtswidrige Beitraege verwenden wuerden. Und editieren sollte man sowieso nur die eigenen Beitraege. In allen anderen Faellen koennte man ja mal versuchen, wie gleichberechtigte Menschen miteinander umzugehen. Aus einigen Jahren IRC-Erfahrung kann ich behaupten, dass das fast immer klappt – wenn man sich anstrengt.
PS: Ich beziehe mich hier natuerlich hauptsaechlich auf die "Tagebuch-Blogs" und dort auch nicht auf alle. Es gibt sicher Ausnahmen und ich hoffe, es werden immer mehr. TokBlog wird versuchen, mit gutem Beispiel voranzugehen.
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20.7.2006
Posted in Reality at 20:52 by Rafayel
An die netten Beamten vom Jugendamt: Legt euch wieder schlafen Gehen Sie bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen. Denn mit Heiligtum ist meine ehemalige Junggesellenbude gemeint, auch bekannt als Zimmer im Studentenwohnheim.
Nachdem die Streich- und Ausraeumarbeiten schon vor einiger Zeit erledigt wurden, stand heute Putzen auf dem Plan. Und so machten sich Tok und meine Wenigkeit gegen neun Uhr fruehs auf den Weg zum Bahnhof. Die Reise war dank der angenehmen Temperaturen (Haha, Halle war heute die waermste Stadt Deutschlands – juchu, wenigstens einmal Platz Eins) schnell vorueber. Waehrend Tok sich schon an den Fenstern vergnuegte, ging ich in Richtung Keller, um den Hausmeister zu erwischen. Der hat naemlich genau dann Sprechstunde, waehrend der Rest Mittagspause macht, also von 12:30 – 13:30 Uhr.
Der gute Mann erklaerte mir dann auch, wieso er mein Zimmer trotz fristgerechter Kuendigung eigentlich nicht abnehmen koenne: Ueblicherweise gibt es eine Vorabnahme, bei der er mir erzaehlt haette, was ich denn so machen muesste, also streichen oder nicht etc. Diese Info haette ich als Brief vom Vermieter erhalten muessen. Habe ich aber nicht. Das habe ich dem Hausmeister auch erklaert. Desweiteren ist das Zimmer schon gestrichen, ausgeraeumt und nun im Begriff, gruendlich geputzt zu werden.
Da der arme Kerl jedoch momentan Urlaubsvertretung einiger Kollegen anderer Wohnheime spielen muss und irgendein Zivi passenderweise auch gleich durch Abwesenheit glaenzt, war ihm sehr daran gelegen, das Zimmer gleich heute noch abzunehmen, um ein Problem weniger zu haben. Prima, umso besser fuer mich. Auf meine Frage, wie lange er denn noch zu erreichen waere, antwortete er mit meiner Befuerchtung, also bis zum Ende der Sprechstunde. Die war zu diesem Zeitpunkt noch ca. 45min lang.
Oehm. Oooookay. Wir sind zwar grad angekommen und haben noch kaum mit putzen angefangen, aber versuchen kann man es ja mal.
Zurueck bei Tok durfte ich eine Ueberraschung erleben. Sie war naehmlich nicht nur schon mit den Fenstern fertig, sondern auch mit fast dem gesamten Inventar. Wow! Als Dank hier der erste grosse Knuddler fuer dich Tok: KNUDDEL!
Ich tat, was ein echter Kerl zu tun hat: Ab auf die Knie und Boden schrubben. Tok half nach Beendigung ihrer Moebelpoliererei ebenfalls mit, sodass ich gerade den Eingangsbereich fertiggewischt hatte, als auch schon der Hausmeister angeschlendert kam. Ihm gefiel offensichtlich der aktuelle Zustand des Zimmers und nachdem wir ihm versichert haben, auch noch den Gemeinschaftsbereich der WG in Ordnung zu bringen (haben wir dann auch), erhielt ich den begehrten Alles-OK-Kaution-ueberweisen-Zettel. Deshalb ein grosses Dankeschoen an den unkomplizierten Hausmeister: DANKE!
Eine knappe Stunde spaeter war auch die Kueche in Schuss und der Muell weggebracht, wobei sich Tok fuer die Unterstuetzung auch gleich den zweiten Knuddler verdient hat: KNUDDEL! Als Belohnung gabs eine spendierte Einkaustour durch den Plus-Markt (zur Auswahl standen Getraenke und Eis, wobei wir uns beide doch eher auf die Getraenke stuerzten) und ein leckeres Fast-Food-Abendessen. ;)
So, nun habe ich keine Fluchtmoeglichkeit mehr, aber gut fuehle ich mich trotzdem. Yeah!
PS: Folgendes Objekt ist nun endgueltig der staedtischen Muellverwertung zugefuehrt. Insider wissen schon, worum es geht. Cheeef, ich hab' dir ja genuegend Zeit gelassen. :)
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