27.5.2009
Heute gefährlich
Gnihihihihi, ich bin jugendgefährdend. Alles unter 14 raus hier.
Ich bin übrigens in hervorragender Gesellschaft.
(Danke, G., dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast.
Erfrisch disch rischtisch!
Gnihihihihi, ich bin jugendgefährdend. Alles unter 14 raus hier.
Ich bin übrigens in hervorragender Gesellschaft.
(Danke, G., dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast.
Eben stand sie vor meiner Haustür. Jetzt läuft die Waschmaschine und in ein paar Stunden ist alles wieder so, als wäre sie nie in mein Leben getreten. Hach, dabei hätte ich sie gerne näher kennengelernt.
Vielleicht ist noch Hoffnung. Sie verabschiedete sich jedenfalls mit “Vielleicht bis später mal”.
Wochenlang liefen R. und ich auf dem Weg zum Schwimmbad an einem Schaufenster vorbei, in dem nichts stand als ein kleines silbern glitzerndes Reh. Wochenlang freute ich mich jedes Mal und nahm mir immer vor, das Rehlein irgendwann mal zu knipsen, wie es da so allein und funkelnd herumstand.
Gestern sind wir wieder am Rehlein vorbeigelaufen und sahen, dass es Besuch bekommen hat.
Klatschnass stieg ich aus dem Becken und die Treppe empor, die zu den Damenduschen führt (wobei sich die Geschlechtertrennung in diesem Bad meist nur auf die Schilder an den Duschkabinen beschränkt). Gerade wollte ich das Chlorwasser aus meinen Haaren wringen, als ich eine junge Frau sah – sie war seltsamerweise vollkommen angezogen.
“Entschuldigen Sie”, sprach sie mich an, “hier gibt es nicht zufällig abschließbare Duschen?”
“Nö, warum auch? Die Hälfte der Leute schwimmt hier nackig, warum sollte man sich also ausgerechnet beim Duschen verstecken?”
Sie wolle nur duschen, habe nicht vor zu schwimmen und fände überhaupt nackige Leute sehr seltsam. Warum sie nicht einfach im Badeanzug duscht? Weil sie keinen dabeihat.
“Naja-ha. Sie könnten meinen bekommen. Ich wohne hier in der Nähe. Stecken Sie ihn dann einfach in meinen Briefkasten.”
Wir schrieben noch kurz gegenseitig Name und Adresse auf, sie bekam meinen Badeanzug und ich stapfte noch immer klitschnass und nun endgültig nackig davon. Mal schauen, ob ich den Anzug irgendwann zurückbekomme; Wetten werden noch entgegengenommen.
[Ab hier übernimmt R.]
Und nun die Kurzversion aus Sicht eines Unbeteiligten – wie schon gesagt, in dem Bad ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die verschiedenen Geschlechter gegenseitig beim Duschen (zu)sehen:
R. kommt aus der Dusche und schaut sich nach T. um. Die steht fröhlich plappernd (und noch ungeduscht) ein paar Schritte entfernt. R. läuft zur anderen Seite der Galerie und wartet weiterhin auf T. Diese sieht man nur kichernd und irgendwelche Zettelchen austauschend. Danach verschwindet sie in der Dusche, während die Unbekannte daneben Stellung bezieht und kurze Zeit später T.s Badeanzug in Empfang nimmt, auswringt und wegsteckt.
Logisch, dass Frauenversteher nur Legende sind.
Die Flaschenpostbekommerei hat auch hier zugeschlagen. Eine feine Postkarte mit einem aufgedruckten Schwarzwälder-Kirsch-Rezept lag gestern auf dem “Hier kommt Toks Post hin”-Platz.
“Gnihihi”, sagte ich, “das ist eine Karte für Schreibfaule!” – “Jawoll”, sagte R., “genau darum geht es auch in dem bisschen selbstgeschriebenen Text auf der Karte.”
(Normalerweise liest R. meine Post nicht, aber da standen ja auch extra Grüße an ihn drauf.)