30.7.2006

Ueber Geraeusche und Toene

Posted in Reality at 12:31 by Rafayel

Gestern nach Einbruch der Dunkelheit fand auf dem Marktplatz in Halle im Rahmen der 1200-Jahr-Feier ein audiovisuelles Spektakel statt. Unter welchem Namen das lief, weiss ich nicht mehr und bin auch zu faul, es rauszusuchen.

Der Anfang gefiel mir als Anhaenger der Instrumentalmusik sehr, denn die gespielte Musikuntermalung war nett anzuhoeren. Im Ausgleich dazu sah man weniger, denn obwohl recht wenige Menschen anwesend waren, verdeckten diese und die vorbeifahrenden Strassenbahnen Teile des Schauspiels erfolgreich. Gut, ich muss nicht wissen, ob die Schnuersenkel der Schauspieler rot oder gruen sind, wenn nur die komplette Vorstellung ein stimmiges Bild liefert.

Leider war dem nicht so. Ueber die Leistung der beteiligten Schauspieler kann und moechte ich mich nicht auslassen, aber die Arbeit der Tontechniker war miserabel. Erst nach einigen Minuten wurde mir klar, dass die auf der "Buehne" verwendete Sprache doch tatsaechlich Deutsch war und der Inhalt der Texte zum Verstaendnis anscheinend recht wichtig. Es reicht nun mal nicht, ein paar Boxen mit Strom zu versorgen und die Darsteller in's Mikro bruellen zu lassen. Nach einigen weiteren Minuten stand fest, dass sich an der momenten Situation – ich habe vielleicht ein bis zwei Woerter verstanden, in der ganzen Zeit wohlgemerkt – nicht viel aendern wird, und so verliessen wir etwas enttaeuscht den Platz.

Ich verstehe nun endlich, was mir mein Vater damit sagen will, wenn er von der Leistung einer gewissen Instrumentalgruppe schwaermt. Diese – ich glaube, ihr Name war Tangerine Dream – spielten vor Ewigkeiten in einer Sporthalle und verstanden es so gut, ihre Anlage auf die Situation einzurichten, dass das Publikum mehr als begeistert war. Wahrscheinlich haette ein mehrere hundert Euro teurer Kopfhoerer an der Heimanlage keine Chance dagegen gehabt. Ich moechte sowas auch mal erleben, ehrlich.

One Response to “Ueber Geraeusche und Toene”

  1. Starglider Says:

    Ja. Kann da Rafayel nur zustimmen. Ein Platz an einem Fenster mit Blick auf den Markt der angrenzenden Gebäude wäre ein großer Vorteil gewesen. Schade eigentlich.

    Ton: Am Anfang dachte ich, die Sprache kommt von einem anderen Stern.

    Sicht: Dank meiner Größe von immerhin 1,75 m konnte ich doch hin und wieder Teile des Spektakels verfolgen, meine kleine Mum war jedoch fast chancenlos.

    Nachdem meine Mum und ich am Rande des Marktplatzes tapfer 45 Minuten ausgeharrt hatten, wurde wir am Ende der Vorführung noch durch ein schönes Feuerwerk belohnt, das wir hautnah miterleben durften. Mein weißes Hemd kam noch mit einem blauen Auge davon.

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