19.8.2006

Verschlossene Pforten

Posted in Reality at 11:53 by Rafayel

Eigentlich hatte ich am gestrigen Abend sturmfreie Bude. Denn Tok wollte die Gunst der Nacht nutzen, um die juedische Synagoge zu Halle hier gleich um die Ecke zu besichtigen. Zum 1200. Geburtstag der Stadt findet naemlich dieses Wochenende die Hallesche Nacht der Kirchen statt – ab 19 bzw. 20 Uhr oeffnen die 42 (wieviele sonst) Kirchen ihre Tueren. Naja, mit zwei Ausnahmen. Der Dom bleibt zu, weil irgendeine Ausstellung vorbereitet wird. Und Toks Ziel oeffnet aus religioesen Gruenden erst nach Sonnenuntergang ab 21:45 Uhr.

Also rechnete ich mit rund einer Stunde Stille. Prima Gelegenheit, ein wenig zu lesen und an rein gar nichts denken zu muessen. Es schlug gerade dreiviertel, Tok machte sich bereit und ich bezog meine bequeme Liegeposition auf dem Bett. Die Tuer habe ich schon gar nicht mehr gehoert, so vertieft war ich in meine Lektuere.

Keine zehn Minuten spaeter habe ich die Tuer dann doch gehoert. Nanu, so schnell werfen die selbst Tok nicht raus. Die eilte durch den Wohnungsflur, geschwind auf der Suche nach dem Prospekt ueber die Veranstaltungsnacht. Bestimmt hat sie die Adresse vergessen, dacht ich so. Noe. Tok war schon da. Richtige Adresse, aber verschlossene Tueren.

Egal, so frueh gibt sie ja nicht auf und ich – versessen auf meinen Maennerabend – drueckte ihr die Daumen fuer den zweiten Anlauf. Schon auf dem Weg nach draussen hoerte ich sie dann noch fluechtig fragen: "Heute ist doch der 19., oder?"

Fast.

Danach saß sie neben mir und kaute genuesslich ein paar Erdnussflips, zwecks Frustbekaempfung. Auch nicht schlimm, ich kann bis heute Abend warten. 

18.8.2006

Serviceorientiert..

Posted in Pinnwand at 15:04 by Tokbela

.. waren die Damen an dem offenen Postschalter sicherlich irgendwie, als sie mich anraunzten: "Gehn Se gefaellichst annen offenen Schalter!"

Es ist wahrscheinlich sehr subtile Freundlichkeit, die ich einfach nicht verstanden habe. Mu halt. 

Liebe ist …

Posted in Reality at 14:29 by Rafayel

Kurz vor dem Einschlafen.

Tok: Kannst du dir ein Leben ohne mich vorstellen?

Raffi: Noe.

Tok: Warum nicht?

Raffi: Weil ich keine Phantasie habe.

Noch lebe ich, aber beim naechsten Mal sollte ich mir was Besseres einfallen lassen, glaube ich.

Back again

Posted in Karl-Friedrich at 08:40 by Karl-Friedrich

Tja, da sitz ich wieder auf meinem deren Bett rum. War schön bei Uwe. An den ersten Tag kann ich mich leider gar nicht mehr erinnern. Uwe hat das meiste bei sich zusammengefasst. Aber ich wette, mindestens die Hälfte der Bilder sind gestellt, jawohl! Ich bin ganz anders. 

Gestern morgen war mir ein bißchen übel und der Kopf tat weh. Wahrscheinlich war einer der Füsche nicht mehr ganz frisch. Hach, Füsch gab es wirklich reichlich. Ich geh wieder zu Uwe. Vor allem, weil der keinen ganz schlechten Geschmack hat. Die Musik war toll und die hübsche blonde Besucherin gestern nachmittag – na *pfeif* 

17.8.2006

Gewuerzpasta

Posted in Reality at 22:33 by Rafayel

Ich weiss nicht, womit ich das heutige Essen verdient habe, aber ich muss sehr, sehr boese gewesen sein.

Es gab Fusilli mit einer Bolognesesauce. Zumindest behauptet das Tok. Und von der Konsistenz her kommt das auch hin. Naja, geschmeckt habe ich von dem Hackfleisch nicht viel. Die Sauce war naemlich gewuerzt.

Klar, werdet ihr euch denken, sonst schmeckt das ja auch nach nix. Aber es gibt gewuerzt und gewuerzt. Jedenfalls scheint Tok heute ihren grosszuegigen Tag zu haben – zumindest in Hinblick auf ihr Gewuerzregal. Die Nachfrage, ob sie denn zwischendurch mal abgeschmeckt habe, bejahte sie. Sie habe bei den Zwiebeln genascht. Vor dem Wuerzen, versteht sich.

Nur um das klarzustellen: Es hat mir geschmeckt. Ehrlich. Nur haette ich gern mehr davon gegessen. Aber nachdem ich husten musste und mich dabei verschluckt habe, ueberwog die Sorge um den Fortbestand meiner Geschmacksnerven und des Rachenraums. Dann doch lieber mit 'nem Underberg gurgeln und und anschliessend Luft- und Speiseroehre vertauschen.

Wahrscheinlich hat sie einfach nur ein Verhaeltnis mit dem Gewuerzhaendler auf dem Markt. Aber ein offenes Gestaendnis waere weniger schmerzhaft – fuer jeden von uns.

Ueber die Eine und die Andere

Posted in Parkbank at 20:27 by Tokbela

Eigentlich gehen wir immer recht zeitig einkaufen, also vor 18 Uhr. Nun hat es sich jedoch bereits zwei Mal ergeben, dass wir uns erst ungefaehr um 19 Uhr loseisen konnten und dementsprechend spaet unterwegs waren. Das erste Mal war an einem Samstag. Das Publikum war erwartungsgemaess: Aeltere Damen (jenseits der 80) und junge Erwachsene, erstere mit Toilettenpapier und Katzenfutter, letztere geschlechtsabhaengig mit Bierkaesten oder Sektflaschen bewaffnet. Samstag halt.

Der zweite Einkauf nach 18 Uhr war heute, an einem Donnerstag. Schon beim Eintritt in den Laden fiel uns das Publikum auf. Manch einer wuerde sagen, es waere jung, frisch und dynamisch gewesen. Ich fand dafuer nur ein Wort: Tussen.

An der Kasse stellten sich zwei der Damen direkt hinter mich. Ihren Plan fuer den Abend konnte ich leicht ueberschauen: Bei einem Rahmschnitzel ein Bierchen zischen. Zumindest schleppte die Eine einen Kasten Bitburger und die Andere alles, was man fuer diese Art Abendessen braucht: Sahne, Schnitzelchen, Maggi Fix fuer Rahmschnitzel, eine Flasche Oel, Pfeffer und Salz. Es lebe der gut sortierte Haushalt. 

Da sie recht nah hinter mir standen (ich tippe auf etwa zehn Zentimeter Durchschnittsabstand; dafuer sprachen die staendigen Kontakte meines Rueckens mit spitzen Ellbogen an gestikulierenden Aermchen), konnte ich ihrem Gespraech sehr entspannt lauschen. Es ist nichts fuer die Ewigkeit, hat mich aber gut amuesiert.

Erst (sie waren noch weiter weg) ging es um die Kassenwahl. Die Eine zog die Andere an "unsere" Schlange mit dem Argument, da sei viel weniger los. Ihr fiel auch erst nach zehn Sekunden auf: "Oh maaaaan, das schleicht ja hier!"  – "Jaa, aber hier ist der Kassierer!"

Tatsaechlich standen wir an der Kasse mit dem einzigen maennlichen Mitarbeiter des Ladens, der auch ab und zu sichtbar ist. Den anderen kenne ich nur vom "so sieht uebrigens der Marktleiter aus"-Foto.

Nachdem diese wichtige Frage geklaert war, kuemmerte man sich schon gedanklich ums Abendessen. "Da, hier musst du das Fett wegschneiden." –  "Iih, ist das eklig, da muss ich bestimmt kotzen, mach du das lieber!" – "Nee, ich find das soo widerlich! Rohes Fleisch, igittigitt."…

Das war der lustige Teil. Jetzt kommt der unlustige. Nachdem geklaert war, wer von den Beiden den staerkeren Wuergereiz entwickelte, konnten sie sich den wirklich wichtigen Themen widmen: Meiner Bekleidung.

"Baeh, riecht das T-Shirt getragen!" hoerte ich nur, bevor ich meine gesamte Konzentration aufbringen musste, um mich zu zwingen, mich nicht umzudrehen und den Tussis eine andere Kasse oder besser ein anderes Land zu empfehlen. Ich habe mich heute Mittag geduscht, aber wenn man bei der Hitze Kleidung traegt, darf man nicht erwarten, dass sie Abends noch nach dem frischesten Fruehling himself riecht. Wirklich nicht. Vor allem nicht aus 10cm Entfernung.

Ich moechte ein T-Shirt. "Tussis sollten Abstand halten!". Oder – Vorschlag von Raffi: "Ich stinke, damit du wegbleibst." 

Und wenn ich demnaechst einen Blogeintrag lese, in dem sich eine junge Frau ueber die aetzende, fette und stinkende Schlampe beschwert, die vor ihr an der Kasse stand und nichtmal eine moderne Frisur hatte, fuehle ich mich nicht schlecht. Noe. Denn ich bin scheisse, damit du Spass hast.

Plan

Posted in Pinnwand at 18:10 by Tokbela

Ich werde nie wieder mitten im Schreiben eines vielversprechenden Artikels oben rechts etwas in die Google-Suchleiste eingeben und Enter druecken. Zumindest nicht, ohne nachzudenken. Und den Tab zu wechseln. Und ueberhaupt.

Hmpf, jetzt geh' ich einkaufen. Und dann rekonstruiere ich meinen Text. Und die ganzen Links. Grr. 

(Aber etwas Gutes hatte es wohl. Ich konnte Raffi erfolgreich etwa 20 Sekunden davon ablenken, dass er seine Diplomarbeit inzwischen sche*sse findet.) 

Verflucht.

Posted in Parkbank at 15:55 by Tokbela

Vor einiger Zeit habe ich mir ein neues Netzteil bestellt, da das alte nicht mehr ganz funktionstuechtig war. Seitdem war ich zufrieden mit meiner Stromversorgung, bis es gestern Abend knackte. Ja, ihr habt richtig gelesen und nein, mir ist das Netzteil nicht zerbrochen. Stattdessen gab es Geraeusche von sich, die ich mit brechenden Rippen und Kurzschluessen verbinde (um es mit Carl Barks zu sagen: Britzel!). Ich zog den Stecker (also den an der Kiste, nicht den an der Steckdose), um zu sehen, was passiert, und mir kam ein bisschen Rauch entgegen. Einer der Kontaktstifte war mit einem lustigen schwarzen Ueberzug versehen. Prima. 

Eben habe ich den netten Mann von IPC-Computer angerufen. Der war auch ganz lieb und erklaerte mir, dass ich ihnen einfach das Netzteil zuschicken solle und sie das dann reparieren oder ganz tauschen. Prima. Auf meine Frage nach einem Ersatznetzteil fuer die Dauer der Reparatur jedoch bekam ich eine negative Antwort. Seitdem viele dieser Leihgeraete einfach nicht wiedergekommen seien, bestimmte der Chef, dass solche Geraete nicht mehr ausgegeben werden. Pech fuer mich.

Auch die Versicherung, dass ich das Notebook nunmal beruflich (und nicht nur zum Bloggen) brauche und ohne Strom hier nicht viel ginge, erweichte den durchaus mitfuehlenden Herren nicht. Er wuerde gerne, koenne aber nicht. Chef sei nunmal Chef. Und es waere schade, dass ich jetzt unter der Unehrlichkeit anderer Leute zu leiden haette. 

Nun gut, daran war also nichts zu machen. Wie lange dauere nun die Reparatur, also wie lange muesse ich auf Strom verzichten, fragte ich noch. Bei der Antwort ("So zwei bis drei Wochen, immerhin ist grad' Urlaubszeit") blieb mir dann doch – gelinde gesagt – die Luft weg. Das hoerte der nette Herr anscheinend, deswegen beeilte er sich, mir zu versichern, ich solle einfach zwei bis drei Tage nach Versendung nochmal anrufen, sie wuerden meinen Fall dann bevorzugt behandeln. Da wusste ich dann wieder, warum ich die Firma mag und warum ich mich stets bemuehe, auch zu Unbekannten freundlich und hoeflich zu sein. Es wuerde dann zwar immernoch etwa eine Woche dauern, versuchte der Mann am anderen Ende der Leitung meine Euphorie zu bremsen, jedoch war ich mit dem Ergebnis schon zufrieden. 

Naja, jetzt kopiere ich erstmal alles Wichtige auf den Flughafensimulator und schicke dann das Teil weg, bevor es anfaengt, hier ein Feuerwerk zu veranstalten.

Ja!

Posted in Pinnwand at 14:38 by Tokbela

Die neue B*LD-Werbeaktion hat mich geaergert. Nicht nur, weil mich die B*LD grundsaetzlich aergert, sondern weil ich nicht denke, dass die Leute zu Lebzeiten ihre Koepfe fuer sowas hergehalten haetten. Naja. 

Deswegen finde ich das mal gut. 

16.8.2006

Hoehenflug

Posted in Theory at 18:41 by Rafayel

Es ist ein ueberaus erhabenes Gefuehl, dem Drucker bei der Erschaffung der eigenen Diplomarbeit zuzuhoeren. Rund 40 Seiten voll chaotischer Mathematik. Dank LaTeX sieht sogar das Layout professionell aus.

Und dann blaettert man mal durch, liest sich kurz ein und fragt sich: "Was, das willst du ernsthaft abgeben? Du spinnst ja!"

Ich freue mich schon auf die Verteidigung.

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