19.8.2006
Verschlossene Pforten
Eigentlich hatte ich am gestrigen Abend sturmfreie Bude. Denn Tok wollte die Gunst der Nacht nutzen, um die juedische Synagoge zu Halle hier gleich um die Ecke zu besichtigen. Zum 1200. Geburtstag der Stadt findet naemlich dieses Wochenende die Hallesche Nacht der Kirchen statt – ab 19 bzw. 20 Uhr oeffnen die 42 (wieviele sonst) Kirchen ihre Tueren. Naja, mit zwei Ausnahmen. Der Dom bleibt zu, weil irgendeine Ausstellung vorbereitet wird. Und Toks Ziel oeffnet aus religioesen Gruenden erst nach Sonnenuntergang ab 21:45 Uhr.
Also rechnete ich mit rund einer Stunde Stille. Prima Gelegenheit, ein wenig zu lesen und an rein gar nichts denken zu muessen. Es schlug gerade dreiviertel, Tok machte sich bereit und ich bezog meine bequeme Liegeposition auf dem Bett. Die Tuer habe ich schon gar nicht mehr gehoert, so vertieft war ich in meine Lektuere.
Keine zehn Minuten spaeter habe ich die Tuer dann doch gehoert. Nanu, so schnell werfen die selbst Tok nicht raus. Die eilte durch den Wohnungsflur, geschwind auf der Suche nach dem Prospekt ueber die Veranstaltungsnacht. Bestimmt hat sie die Adresse vergessen, dacht ich so. Noe. Tok war schon da. Richtige Adresse, aber verschlossene Tueren.
Egal, so frueh gibt sie ja nicht auf und ich – versessen auf meinen Maennerabend – drueckte ihr die Daumen fuer den zweiten Anlauf. Schon auf dem Weg nach draussen hoerte ich sie dann noch fluechtig fragen: "Heute ist doch der 19., oder?"
Fast.
Danach saß sie neben mir und kaute genuesslich ein paar Erdnussflips, zwecks Frustbekaempfung. Auch nicht schlimm, ich kann bis heute Abend warten.
August 19th, 2006 at 11:58
Hihi, das is gemein. Aber ich denke, sowas passiert uns allen mal :o)
August 19th, 2006 at 12:42
Waere die Synagoge nicht direkt um die Ecke (10 Minuten hin und zurueck incl. Warten auf die Fussgaengerampel und vor der verschlossenen Tuer stehen und dumm gucken), haette ich mich auch geaergert. So hab ich Raffi halt mit meinem Flipsgeknuspere vom Maennerabend abgehalten. Hihi.