22.8.2006

Feucht.

Posted in Reality, Theory at 15:59 by Rafayel

Da liegt sie nun, meine Diplomarbeit. Frisch gedruckt und gebunden. Sieht richtig edel aus, finde ich.

Aber was noch viel besser ist: Langsam normalisiert sich sogar mein Denken. Ploetzlich fallen einem Unmengen Dinge ein, die man in naechster Zeit erleben moechte. Zum Beispiel die Verteidigung der Arbeit Geburtstagsfeier am Wochenende. Ehrlich, ich freue mich auf eine formellose Zeit.

Und als Einstieg werde ich jetzt einkaufen gehen. Ganz allein. Ich schau auch brav nach links, rechts und wieder links, bevor ich ueber die Strasse gehe. Achtung Welt hinter dem Fenster, ich komme …

PS: Und wenn ich es herausfinde, dann verrate ich euch sogar, woher der Pizzabote kommt. Versprochen. 

21.8.2006

Angebot

Posted in Pinnwand at 19:42 by Tokbela

Sollte jemand Interesse an einem Casio fx-85WA haben, dessen Display leider kaputt ist (gestreifte Eingabezeile, unzuverlaessige Ausgabe wegen fehlender Balken), melde er sich bitte vertrauensvoll in den Kommentaren, per Mail oder per Brief bei mir. Koennt ihr haben, ich werde mir wohl einen neuen kaufen.

Schade, der alte hat mich seit der Mittelstufe begleitet. 

*schnief* 

Kraft der Marke

Posted in Parkbank at 18:38 by Tokbela

Ich habe etwas herausgefunden. Etwas, was die Welt erschuettern, euren Glauben festigen und eure Haustiere erschrecken wird. Aber ich will vorne anfangen.

Eben, ich sass gerade in der Strassenbahn, stiegen am Markt zwei Maedels ein. Ihr Alter war aufgrund von botoxgeglaetten Konturen nicht schaetzbar und ihre Lippen wirkten wie eine stark deplatzierte Luftmatratze. Angetan waren sie mit Kleidung, die ein Pornosternchen vor Neid haette erblassen lassen, mir jedoch nur ein schadenfrohes Grinsen abrang, immerhin hatte es vor fuenf Minuten zu Nieseln begonnen. Gut, ich war auch zurechtgemacht mit halbwegs schicker Kleidung und Make-Up, aber alles recht wetterfest, wie sich das im Herbst nunmal gehoert. Aber ich schweife ab.

Kaum hatten sie sich mit abschaetzigem Blick ("Iih, echte, naturbelassene Menschen") umgesehen und waren daraufhin zielstrebig zu einem Vierersitz gestoeckelt, wo sie sich tuetchenbeladen haben fallen lassen, sprach die Eine einen Satz, der mir folgende Weisheit offenbarte:

Ich denke: "Oh, meine Schuhe fallen auseinander; ich brauch' mal wieder neue."

Wer hip sein will, denkt: "Oh, es ist wieder Montag; ich braeucht mal wieder neue Schuhe." 

Kafka am Strand

Posted in Bibliothek at 11:38 by Tokbela

Demletzt, Thalia. Raffi zeigte auf das Buch. "Da, guck mal!" Ich schaute es mir an. "Hm, komischer Japaner, Kafka.. aber immerhin ein Magnetlesezeichen als Gratisgeschenk dabei, nehm ich." 

Gute Idee gehabt, Raffi. Danke.

„Als mein fünfzehnter Geburtstag gekommen war, ging ich von zu Hause fort, um in einer fernen, fremden Stadt in einem Winkel einer kleinen Bibliothek zu leben. Wenn ich alles der Reihe nach erzähle, brauche ich dafür wahrscheinlich eine Woche. Wenn ich stattdessen zunächst nur die wichtigen Punkte aufführe, dauert es ungefähr genauso lange. Das klingt vielleicht wie der Beginn eines Märchens. Aber es ist kein Märchen. In keinem Sinne.“

Quelle: Amazon.de

Haruki Murakami hat hier ein wunderschoenes Maerchen fuer Erwachsene (und das ist woertlich zu nehmen, es gibt eine Menge anatomischer Details) erschaffen. Es geht um Katzen, Liebe, Steine, Blutegel, Buecher, Sinnfragen, Sex, Welten, ein bisschen Krieg, Vergangenheit und Gegenwart. Es geht um Wind und Wasser und um die Frage, ob nun 15 oder 51 oder vielleicht doch 15 und 51. Ausserdem geht es um Freundschaft, Glueck und Entwicklung. 

Wenn das mal keine praezise Inhaltsangabe war! 

Charaktere: Top! Handlung: Jeah! Stil: An die Spruenge in der Erzaehlzeit muss man sich gewoehnen, ansonsten prima! 

Kurzum: Gelungen, dieser Roman. Werde wohl den Rest seines Lebenswerks auch noch lesen, harr.

20.8.2006

Liebe ist..

Posted in Pinnwand at 17:41 by Tokbela

R: "Heute Morgen lief wieder was mit Beinen hier rum."

T: "Ja, das war ich."

R: "Nein, das hatte mehr Beine. Und vor allem duennere."

(Die Rede war von Spinnen. Ich hab trotzdem boese geguckt. Wenigstens hat er nix von "weniger behaart" erzaehlt, hehe.) 

Merke:

Posted in Pinnwand at 17:26 by Tokbela

Extra-Knoblauch bei Uno (kostenlos) bedeutet sowas wie "Unser Gast hat die naechste Woche ueber keine wichtigen Verabredungen mehr".

T: "Schhhhaaaahhhhhhhhhtz, liehhhhhhhhhbst du miiiiichhhhhhh?"

R: "Nach dem Duschen wieder." 

(Der Dialog ist erfunden, aber nicht aus der Luft gegriffen.) 

Opa und die Sache mit dem selbstkonsistenten Universum

Posted in Parkbank at 16:54 by Tokbela

Nachdem ich beim letzten Mal ein Paradoxon vorgestellt habe, welches eigentlich gar keins ist, moechte ich euch heute das Paradoxon vorstellen, welches sich als erstes tollkuehn in mein Leben geworfen hat: Nein, nicht die Frage, warum es Nutella trotz grosser Forschungsabteilung nicht gelingt, Glaeser zu entwickeln, aus denen man auch den letzten Rest Schokohaselnusscreme entnehmen kann, ohne sich das Messer komplett einzischmieren, sondern das Grossvater-Paradoxon.

Damals war ich 14 und sollte ein Referat ueber schwarze Loecher halten. Da mich die Internetrecherche nicht weit brachte (Wikipedia gab's noch nicht und was bei einer Google-Suche nach "Schwarze Loecher" rauskam, koennt ihr euch denken), nahm ich ein Buch zur Hand, welches mir helfen sollte, Einstein zu verstehen. Seitdem weiss ich nicht nur, was Spaghettifizierung ist, sondern wuerde mir nichtmal im Traum erlauben, meinen Stammbaum anzugreifen. Aber beginnen wir von vorne.

Sicherlich kennt ihr diese Werbung fuer eine Altersvorsorge, in dem sich ein junger und ein alter Mann begegnen, nachdem letzterer spektakulaer und mit Hilfe eines Gehstocks aus einer rauchumwirbelten Zeitkapsel geklettert ist.

"Wer bist du?"

"Ich bin du."

"Wer, ich?"

"Genaaaau. Willst du ein E kaufen?"

"Und was machst du hier?"

"Mich fuer meine mickrige Rente bedanken!"

.. und nach dieser Ankuendigung hob der Alte das Bein und trat dem Jungen mit dem Elan eines Achzigjaehrigen vors Knie. 

Kommen wir jetzt zum Paradoxon. Was waere gewesen, wenn der Alte dem Jungen statt einem gut gezielten Tritt einen besser gezielten Stich mit dem Krueckstock in Herz- oder Milzgegend verpasst haette und der Junge am Blutverlust gestorben waere? Nun, hier liegt das Problem. Sieht es schon jemand? Gut, setzen.

Haette der Alte den Jungen umgebracht, waere der Junge nicht alt geworden, haette nicht in die Zeitkapsel steigen koennen und nicht in die Vergangenheit reisen koennen, um seine juengere Version umbringen zu koennen. Dann waer aber der Junge aelter geworden und haette irgendwann den Wunsch verspuert, sich fuer seine kleine Rente zu raechen…

Ziemlich dummes Problem, mh?  Aber es gibt eine Loesung! (Eine? Mehrere! Aber die lassen sich woanders nachlesen.)

Einige bis viele Wissenschaftler sind naemlich fest davon ueberzeugt, dass das Universum selbstkonsistent ist. Was das ist, hat mir vor nichtmal allzulanger Zeit mein Datenbanken-Prof beigebracht. Die Konsistenz, die wir hier brauchen, hat naemlich nichts mit dem Gefuehl zu tun, das sich entwickelt, wenn man etwas kaut (Nutella beispielsweise hat eine cremig-samtige Konsistenz, so man es denn erstmal aus dem Glas herausgeholt hat), sondern bezeichnet die Widerspruchsfreiheit eines axiomatischen Systems. Klingt kompliziert, ist es aber nicht.

Nehmen wir einfach mal meine Familie. Wenn ich juenger bin als meine Mutter, ist eigentlich alles OK. Bin ich aber aelter als meine Mama, stimmt irgendwas nicht, es ist inkonsistent.

Wenn jetzt also das Universum sieht "Hey, da ist jemand in der Zeit zurueckgereist und will das Grossvater-Paradoxon ausloesen!", funkt es dazwischen. Der Aeltere bekommt den Stock nicht hoch, der Juengere hat eine stocksichere Weste an oder oder oder.. Das ist zwar keine explizite Loesung des "theoretischen" Problems, verhindert allerdings einen Kollaps oder eine Endlosschleife, in der immer wieder jemand (nicht) umgebracht wird.

Grossvater-Paradoxon heisst es uebrigens nicht, weil der Mensch aus der Zeitkapsel so alt ist, sondern weil im Original der Grossvater umgebracht wird und daher der Vater nicht gezeugt werden kann und dadurch.. ihr wisst. 

Aber wie gesagt, alles nur Theorie. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob, wenn dann demnaechst Zeitreisen moeglich werden, tatsaechlich jemand auf die Idee kommt, das auszuprobieren. 

19.8.2006

Toks Kuechengeheimnisse (1)

Posted in Pinnwand at 20:08 by Tokbela

Wenn ich moechte, dass etwas schmeckt, mariniere ich es vorher nicht mit etwas, von dem ich weiss, dass es mir nicht schmeckt.

Bin dann mal weg, Abendessen retten. 

[Nachtrag:] 

Voilà: Putenstreifen in einer suessen Thymian-Paprika-Sauce an Kartoffelpueree mit einem herbstlichen Eisberg-Mais-Salat. 

(Die Putenstreifen mit leichter Ingwer-Note, grr.)

Hypothese

Posted in Pinnwand at 17:57 by Tokbela

Vielleicht stellt sich dieses gewisse Gluecksgefuehl waehrend und nach dem Putzen auch nur wegen der fluechtigen Loesungsmittel im Putzzeug ein.

Zumindest denke ich das, nachdem ich nun beinahe zwei Stunden meine Tastatur mit einem auf Spiritus basierenden Reiniger geschrubbt habe. 

Vorfreude

Posted in Parkbank at 13:49 by Tokbela

Gerade eben im Radio:

"Frau Henriette Ziegler aus Hildesheim, Herr Adam Franke aus Muenchen, Herr Sebastian Turmvogel aus Halle und Frau Christiane Segelheim aus Bremen haben uns die richtigen Antworten geschickt. Herr Gunther Schmitz aus Leipzig, Frau Frederike Mueller aus Dresden und Herr Sigismund Sonnenbecher aus Berlin hatten nicht so viel Glueck, ihre Antworten waren falsch."

Ich stellte mir die Moderatorin vor, wie sie den Streit mit dem Chefredakteur verlor. "Nein, du nennst nicht noch die Telefonnummern der Verlierer!"

Aber es geht noch weiter. Wer von den Vieren mit der richtigen Antwort wuerde nun den Hauptpreis, eine Aufnahme der Dreigroschenoper von 1968, gewinnen?

"Wie ist nun die Antwort, liebe Zuhoerer und Zuhoererinnen? Herr Adam Franke aus Muenchen hat es auf den Punkt gebracht: 

"Hallo, ich bin Adam Franke aus Muenchen und die Loesung ist: $richtige_Loesung. Tschuess."

Der Preis (diese tolle Aufnahme der Dreigroschenoper) geht an Herrn Wolfgang von Gronburg aus Kiel. Herzlichen Glueckwunsch, Herr von Gronburg!"

Nette Dame, wirklich. Ich stelle mir den Herrn Franke vor, wie er extra noch seine Frau ruft ("Hilda, komm schnell, ich bin im Radio!") und dann diese Schande erleben muss. 40 Jahre frueher und das Ergebnis waere ein Kindheitstrauma gewesen. Jetzt reicht es gerade mal fuer einen depressiven Zusammenbruch. 

(PS: Saemtliche Namen sind ausgedacht, jegliche Aehnlichkeiten mit lebenden, verstorbenen und noch geboren zu werdenden Personen sind unbeabsichtigt. Und Tiere wurden auch nicht verletzt.)

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