13.7.2006
Posted in Parkbank at 21:39 by Tokbela
Hierzu moechte ich nicht mehr schreiben als das kurze Gespraech zwischen mir (T) und dem guten Mann (M) von der BüSo, der in der Einkaufspassage seine Partei (?) vermarkten wollte.
T: Guten Tag, darf ich dieses Plakat fotografieren?
M: Aber sicher doch. Weil es Ihnen gefaellt, oder warum?
T: Nein, weil es mir nicht gefaellt.
In diesem Moment klingelte des Mannes Handy und ich machte mich mit meiner Kamera davon. Auf politische Diskussionen mit Menschen, die mit sowas werben, habe ich naemlich nicht viel Lust. Vielleicht habe ich aber auch nur den Witz nicht verstanden.
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Posted in Parkbank at 19:53 by Tokbela
Raffi sagt: "Komm, Tok, lass uns einkaufen gehen, es sind nur noch 32°C!" Tok mault, findet es aber okay, weil der Eisvorrat im Kuehlschrank sich der leeren Menge nicht nur angenaehert, sondern sie erreicht hat. Das stellt fuer Raffi den absoluten Ausnahmezustand dar, und in einem solchen ist es schon verwunderlich, dass er auf eine kleine Abkuehlung gewartet hat, bevor er zum Einkaufen losstapft.
So gingen wir also leicht und sommerlich bekleidet, dabei (zumindest ich) weder auf laengere Strecken noch auf etwas anderes als Schwuele jenseits der 30°C vorbereitet, in Richtung Einkaufsparadies, als Raffi einfiel, dass die neue iX ja heute in den Laeden liegt und er unbedingt eine brauche. Im Einkaufsparadies sei sie nicht zu finden, da sie ja doch recht speziell ist und den typischen Zeitungskaeufer aus Z={ Teenie (ich kann Tokio Hotel nicht mehr sehen!), TV-Besitzer (Raffi hat trotz Farbenblindheit neulich bemerkt, dass alle Damen auf Fernsehzeitschriften wenn ueberhaupt, dann rot gekleidet sind), PC-Spieler (jetzt mit Gratis-DVD!), Oma (Der Aerzte-Roman. Spannung mit Herz(schrittmacher)), Kerl (ich darf keinen Playboy kaufen, sagt Raffi), …} nicht interessiert.
So liefen wir also zum Markt. Nicht vergessen, ich war mit meinem bodenlangen (also auch die Zehen bedeckenden) Rock und den Schaumstoff-Flip-Flops nicht wandertauglich angezogen. Hin und zurueck mit Abstecher ueber das Einkaufsparadies sind es rund 3km den "Berg" herunter und wieder herauf. Auf dem Weg hin haben wir (habe ich, Raffi hat nur den Donner gehoert, hah!) einige schoene Blitze beobachten koennen, uns aber nichts dabei gedacht. Wer ahnt denn, dass gleich darauf die Welt untergehen wuerde.. aber ich greife vor.
Wo wir schonmal unten waren, sind wir zuerst (ferngesteuert! Das waren wir nicht! Das muss eine hoehere Macht gewesen sein!) in den Saturn gegangen, um eine DVD-RAM zum Spielen Ausprobieren zu kaufen. Dabei hoerten wir, wie eine Kassiererin zu einem Kunden meinte, draussen sei es "ganz ordentlich am regnen". Pah, ein bisschen Regen hat noch niemandem geschadet, da sind Raffi und ich empfindungslos. Also bezahlt und die Rolltreppen runter.
Auf halbem Weg zwischen erstem Stock und Erdgeschoss sahen wir sie dann kommen. Die Flutwelle. Mit gigantischen 2cm Hoehe und einer geschaetzten Geschwindigkeit von einem Meter/Sekunde rollte sie auf uns zu. Die Jungs vor uns auf der Treppe konnten sich noch retten; wir mussten durchs Nass (was mir barfuessig und mit gerafftem Rock auch bravuroes gelang). Ein kurzer Blick auf die Tuer, durch die das Wasser hereinstroemte bestaetigte meine Vermutung: Land unter. Und ich ohne Kamera (warum auch, war ich doch der Meinung gewesen, nach einer Viertelstunde wieder daheim sein zu koennen). Ich aergerte mich, Raffi aergerte mich, ich kam nicht auf die Idee, Raffi zu aergern, weil er sein Fotohandy ebenfalls daheim gelassen hat.
(Eine kleine Rechenaufgabe am Rande: So ein Buergersteig ist geschaetzte 15 cm hoch. Wie hoch stand das Wasser, dass es den Kaufhof (in dessen Obergeschoss der Saturn untergebracht ist und das ein Untergeschoss hat, wo sich die Leute sicherlich sehr ueber das Wasser gefreut haben..) ueberflutet?)
Da wir aber noch dringende Geschaefte zu erledigen haben (so eine Zeitung kauft sich eben nicht von allein..), kaempften wir uns kurzentschlossen am der Ueberschwemmung entgegengesetzten Ende des Ladens durch die dicht im Eingang gedraengt stehenden vor Hitze und Regenwasser dampfenden Menschen und liefen schier todesmutig quer ueber den Markt und durch den Regen (der, wie gesagt, innerhalb von Minuten ganz Halle unter Daecher getrieben hat) zum Haus des Buches, wo wir bis auf die Haut durchnaesst ankamen und uns mit einem interessanten Buch in die gemuetlichen Ledersessel fallen liessen (natuerlich ohne sie dabei nass zu machen, natuerlich). Draussen krachte es weiter; wobei man nicht heraushoeren konnte, ob das nun Donner oder herunterfallendes Wasser war. Aber nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht: Ich finde dieses Wetter toll und bin weit davon entfernt, darueber zu meckern.
Einige Minuten spaeter (wir hatten das Buch inzwischen grob quergelesen und waren der Ansicht, es uns nicht leisten zu muessen) machten wir uns auf den Heimweg Weg zum Einkaufsparadies (wo es uebrigens eine iX gab! Grrr! GRRRR!!!) und von dort aus nach Hause.
Fazit: Heute geh ich nicht mehr duschen. Dafuer hoere ich den Feuerwehrsirenen zu.
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Posted in Parkbank at 11:56 by Tokbela
Heute morgen, 07:20, Tok geht auf dem Weg zur Uni am grossen Thermometer vorbei, schaut es an, bleibt stehen, reibt sich die Augen, schaut genauer hin und holt ihre Kamera heraus. Was hat den Herrn Petrus geritten, mir frueh nach sieben schon 27°C an den Latz zu knallen?
Die Informationsveranstaltung zum Thema "Was machen Bioinformatiker eigentlich im Hauptstudium" war einerseits gut, da ich jetzt einen ungefaehren Plan habe, andererseits unbefriedigend aufgrund der scheinbar vollkommen willkuerlichen Vorlesungspolitik der Biologen. Die haben naemlich sechswoechige Intensivkurse zu einem Thema (Molekulare Mikrobiologie, Pflanzenphysiologie, das Liebesleben der Ameisen bei -30°C…), die dann von morgens bis abends gehen und Vorlesungen, Praktika und Seminare umfassen. Eigentlich ganz schick, allerdings passt das so gar nicht, wenn man (wie normale Menschen das eben tun) auch noch andere Vorlesungen hat. Mathe zB. Oder Informatik.
Merke: Ein System strebt immer dem Zustand hoechster Unordnung entgegen. Ich muesste mal wieder wischen. Soviel dazu.
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11.7.2006
Posted in Parkbank at 23:09 by Tokbela
"Liebes Tagebuch,
heute habe ich meine Vertragsverlaengerung unterschrieben. Davor war ich noch spontan zum Blutspenden. Da ich allerdings die Zeit aus den Augen gelassen hatte, wurde es spaet und spaeter, sodass die Krankenschwester erst fuenf Minuten vor meinem Termin die Nadel aus meinem Arm zog. Sie wollte, dass ich mich noch 10 Minuten hinlegte, aber mir ging es so gut, dass sie mich nach ein bisschen Bettelei meinerseits mit einem dicken Verband und gerunzelten Brauen entlassen hat.
So lief ich denn zur netten Frau von der Personalverwaltung, wo ich fix den Vertrag unterschrieb. Auf dem Weg nach unten passierte es dann. Ich wurde ohnmaechtig. Das fuehlte sich eigentlich gar nicht schlimm an, aber es hat der Dame an der Rezeption einen ganz schoenen Schrecken eingejagt, sodass sie die 112 waehlte. Kurze Zeit spaeter kam ich schon wieder zu mir und wartete noch ein bisschen auf die Sanitaeter, die Puls und Blutdruck ueberprueften, mich fuer den Rest des Tages ins Bett steckten und ohne mich wieder fuhren. Dann ging ich nach Hause zu Raffi."
So haette der Eintrag fuer heute lauten koennen. Tut er aber nicht. In Wirklichkeit war ich nicht Blutspenden, die Vertragsunterzeichnung verlief glatt und das Aufregendste heute war, dass ich einen Ventilator zusammengeschraubt habe.
Anders ein Tag vor etwas mehr als drei Monaten. Damals sollte ich ebenfalls einen Vertrag unterzeichnen (den, den ich heute verlaengert habe) und bin davor spontan Blutspenden gewesen.. den Rest der Geschichte koennt ihr euch denken. Wenn nicht, laesst er sich alternativ auch am Anfang des Eintrages nachlesen. Jetzt, drei Monate spaeter, ist die Rechnung vom Krankenwagen noch immer nicht bei mir angekommen, dafuer ein Bescheid, dass ich am 10. 7. wieder spenden duerfe (was ich wegen der Klausur unterlassen habe) und die Ansage, dass mein Vertrag verlaengert wird. Ich hatte zwar Lust auf ein bisschen Spenderei heute, aber Raffi hat mir das angesichts des Wetters ausgeredet. Mist. Geschichte wiederholt sich doch nicht.
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6.7.2006
Posted in Parkbank at 11:47 by Tokbela
Das Haus, in dem Raffi und ich seit heute hochoffiziell leben (gerade eben kam der vom Hausbesitzer gegengezeichnete gemeinsame Mietvertrag), wurde so um die Jahrhundertwende gebaut. Laut Raffis Oma soll es sogar noch aelter sein. Das sieht man von aussen an den wunderschoenen Stuckverzierungen, von innen am geschnitzten Treppenhaus und den hohen, verzierten Decken.
Das Haus hat auch einen Keller. Dieser ist herrlich kuehl und feucht, ein richtiges Verlies. Zwar sehen die Verliese in schauerlichen Burgen immer anders aus, aber unser Keller hat schon manchem Reparaturdienst ("guten Tag, entschuldigen Sie die Stoerung, wir haben keine Nummer vom Hausmeister, haetten Sie.." – "Noe, wir wissen auch nicht, wie der Mann zu erreichen ist. Aber lassensemal, ich kann Ihnen auch einiges im Keller aufschliessen.") Schauer ueber den Ruecken gejagt.
Die Waende sind gemauert und mit einer dicken Putzschicht geglaettet, die aber im Laufe der Zeit die Konsistenz von Toastbrot angenommen hat. Ich bin heute beim Fotografieren mal dagegengestossen und weiss, wovon ich rede ( ;. Die Decke befindet sich nur knapp ueber meinem Kopf (und ich bin so 1.75m gross), die Kellerabteile bestehen groesstenteils aus durch Gittertueren abgetrennte Raeumchen, die durch eine Art Rundbogen betreten werden koennen. Ganz schoen gruselig, da unten. Sicherlich spukt's dort. Ob mir der Vermieter Auskunft gibt, wenn ich ihn nach Geschichten frage, die sich um dieses Haus ranken?
Der Wasserturm (hier ganz in der Naehe) hat frueher uebrigens wirklich einmal als Polizeiwache und Knast (Arrestzelle, immerhin.) gedient.
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5.7.2006
Posted in Parkbank at 18:45 by Tokbela
Draussen ist es so warm, dass man, sobald die Eingangstuer hinter einem ins Schloss faellt, zu sublimieren beginnt.
Eigentlich wollte ich hier einen ganz tollen Artikel schreiben (Stichworte: rotes Kleid, weisses Kleid und weggerubbelte Deutschlandfahne, ausserdem Hitlers grosses Vorbild, viel Geld und ein Laden, in dem man die Luft schneiden kann), aber mir ist derzeit einfach zu warm. Wahrscheinlich ist mein Hirn einfach durch meine Ohren herausgedampft. Ich geh jetzt meinen fuenften Liter Tee fuer heute trinken. Die Waermflasche ist uebrigens fuer Drosi.
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3.7.2006
Posted in Parkbank at 15:34 by Tokbela
Eigentlich wollte ich nichts (nicht viel) ueber die Fussball-Geldmeisterschaft schreiben, weil ich eigentlich alles drumherum (von Fahnen bis Personalisierung) laecherlich finde. Aber hierueber habe ich eben nicht schlecht gekichert.
A sagt: "Ich hab B nicht gehauen!"
B sagt: "A ist unschuldig! Mich hat niemand gehauen!"
C (Verantwortlicher) sagt:
[ ] nichts
[ ] "Okay, mein Fehler, sorry."
[x] "Boeser A, du bist schuld und musst auf die stille Treppe."
peinlich, peinlich.
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1.7.2006
Posted in Parkbank at 19:00 by Tokbela
Es war einmal eine junge Frau, die mit ihrem Freund im Einkaufsparadies einkaufen ging. Mitten zwischen den Regalen voller Leckereien fiel dem Freund ein, dass er noch zwei Pfandflaschen im Rucksack hatte, die doch im Eingangsbereich des Ladens abzuliefern waeren. Selbstlos uebernahm die Frau die Aufgabe, dies zu tun (mochte sie diesen Vorgang des Flaschen-aufs-Fliessband-legens doch so gern).
Am Pfand-o-maten angekommen, bemerkte sie, dass dort noch eine Sie-bekommen-soundsoviel-Euro-von-uns-wieder-Quittung hing. Eine ueber beinahe 8 Euro. Niemand war in der Naehe, so nahm sie das Stueck Papier, freute sich ueber die unerwartete Verbilligung ihres Wochenendeinkaufs und ueberliess der Maschine ihre beiden Flaschen (fuer 40 Cent). Frohgemut und sich ausmalend, was denn ihr Freund zum ploetzlichen Reichtum sagen wuerde, machte sie sich wieder auf den Rueckweg, als ein Mann hektisch zum Pfand-o-maten lief und dort angekommen leise zu fluchen begann. Als er sie auf dem Rueckweg ueberholte, drehte sie sich (vom Engelchen auf ihrer Schulter ferngesteuert, da war sie sich sehr sicher) zu ihm um, drueckte ihm die hohe Quittung in die Hand, meinte "das ist sicherlich Ihrer" und liess einen recht verwirrten, jedoch strahlenden Mann zurueck, der ihr noch ein "Danke schoen!" hinterherrief.
Bitte sagt mir, dass die junge Frau (mit der ich vielleicht ein wenig verwandt und verschwaegert bin) das Richtige getan hat! Raffi war davon naemlich nicht ganz ueberzeugt.
PS: die junge Frau ist ganz gross im Geldzurueckgeben. Da war naemlich noch der heruntergeflatterte 50-Eur-Schein, den niemand sah und der dann auch wieder seinen Weg zum Besitzer gefunden hat.
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Posted in Parkbank at 16:30 by Tokbela
Eskalationsbereite Indie-Garage-Band mit Hitpotential sucht weiblichen oder talentierten männlichen Drummer
Heisst "eskalationsbereit", dass da regelmaessig Tische und Stuehle zwischen Band und Publikum hin- und herfliegen? Warum muessen weibliche Drummer nicht talentiert sein? Fragen ueber Fragen..
Die komplette Anzeige gibt's uebrigens hier.
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30.6.2006
Posted in Parkbank at 11:46 by Tokbela
Heute vormittag an einer kleinen Strassenbahnhaltestelle in Halle:
Autofahrer (A) zu einem vor ihm auf das Anfahren der Bahn wartenden Fahrradfahrer (F): Hey du!
F (dreht sich um): Ja?
A: (unverstaendlich)
F: Heyyy, bleib mal ganz locker, du mit deiner grossen, starken Hupe, wogegen meine Fahrradklingel echt nicht viel Krach macht (klingelt, erzeugt dabei ein leises "schrapp..").
A (guckt boese)
F (grinst, faehrt weiter)
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