26.10.2008

Gebaut

Posted in Parkbank at 13:35 by Tokbela

Bei unserem Einzug hier stand für mich fest, dass eine eventuell stattfindende Einweihungsfeier warten muss, bis wir eine funktionstüchtige Küche haben. Damals meinte ich im Scherz zu R.: “An meinem Geburtstag also.”

So lange mussten wir nicht warten. Am Tag, bevor ich 24 wurde, fuhr ich mit einem Freund und dessen Eltern (und deren VW-Bus) zum Schweden (ich lief durch die Einrichtung und meinte: “Hey, das da heißt auf Deutsch soundso und das da heißt soundso!”) und ließ für 34 Pakete viel Geld da.

Heute, zwei Wochen später, ist die Küche fertig, ich fühle mich wie der gestaltgewordene Heimwerkerkönig (Bohren! Sägen! Hämmern! Schleifen! Ölen! Messen! Schrauben!) und für eine Einweihungsfeier sind die Weichen gestellt.

28.9.2008

Lama

Posted in Parkbank at 12:56 by Tokbela

Der Herbst kommt und es wird langsam kühl in den heimischen vier Wänden. Aber da heizen ja für Weicheier ist, öffnet die kluge Hausfrau den Schrank und sucht nach der Decke, die sie demletzt dort deponiert hatte.

Aber oh weh, die Decke hat einige Fleckchen!

Reinigung ist für Weicheier; die kluge Hausfrau steckt die Decke (nach sorgfältigem Studium des Waschhinweiszettelchens) in die heimische Waschmaschine und geht arbeiten.

Dem, der nun auf eine überschwemmte Wohnung oder eine beim Schleudergang umgekippte Maschine spekuliert, sei ein Abstecher auf die Darwin-Awards empfohlen. Nein, die kluge Hausfrau tapst vom Büro nach Hause und findet eine von Tierhaaren bedeckte feuchte Decke und diverse Haarklumpen in der Waschmaschine wieder.

Merke: Lamafellgefüllte Decken nichtmal waschen, wenn eine Waschanleitung nebenbei liegt. Wenigstens konnte man die Haare in einer halbstündigen Aktion am offenen Fenster (hallo, Nachbarn) absaugen.

22.9.2008

Schrumpelhirn

Posted in Parkbank at 17:50 by Tokbela

Sogar ich, die ich oft um 19 Uhr singend und pfeifend und wach und gut drauf aus dem Büro komme, habe manchmal so Tage, an denen abends nur noch eine Buttermilch und Nudeln mit viel, viel Knoblauch helfen würden.

Heute ist solch ein Tag.

Auf die Buttermilch muss ich wegen diesbezüglich gähnender Leere im Kühlschrank verzichten und auf die Nudeln ebenso – allerdings aus einem anderen Grund.

(Ich freu mich trotzdem, hrmpf.)

[Nachtrag]

Die Lehrerin ist gefühlte drei Jahre älter als ich, wunderhübsch und begrüßte uns ungefähr mit “Das ist das erste Mal, dass ich einen Schwedischkurs leite – vorher nur Altnordisch – und ich bin nicht wirklich vorbereitet. Ahaber dafür bin ich Muttersprachlerin!”

Sie verzieh mir sogar, dass ich meine stolz gekauften und fleißig eingebundenen Bücher vergessen hatte.

(Die hab ich mir mit der Dame neben mir geteilt, die dafür ihren Block vergessen hatte, wo ich aushalf.)

21.9.2008

Nichts zu tun

Posted in Parkbank at 12:09 by Tokbela

Nachdem die Projektarbeit (wir erinnern uns) und die dazugehörige Präsentation inzwischen als bestanden gelten, ist eine seltsame Zeit für mich angebrochen: nichts steht an.

Erst war es die Klausurphase, die lockere 11 Klausuren in 2,5 Wochen wollte. Nahtlos daran anschließend die Projektarbeit (erst Themenfindung, dann -bearbeitung) und die Präsentation derselben. Jetzt (genauer seit letzter Woche  Donnerstag) habe ich nichts mehr zu tun. OK, Arbeit as usual und morgen Abend der langersehnte Schwedischkurs, aber wenn ich abends nach Hause tapse und dort faul herumsitze, plagt mich kein schlechtes Gewissen, das mir einredet, dass ich meine Zeit auch besser verbringen könnte.

Hach herrliche Zeit.

In einer Woche beginnt das Semester von Neuem; jedoch stehen diesmal nur 2 Klausuren in 2 Wochen an. Pah, für Anfänger.

11.9.2008

Mitgehört

Posted in Parkbank at 15:35 by Tokbela

Situation war folgende: Er (~20) war von daheim rausgeflogen, sie (~18) versuchte, eine Unterkunft für ihn zu besorgen.

Sie: “Ich habe Stephan gefragt, du könntest für eine Woche bei ihm unterkommen.”

Er: “Ey, isch brauch mehr als ne Woche! Isch brauch einen Monat!”

Sie: “Gut, denn Thomas meinte, bei ihm sei auch etwas länger Platz.”

Er: “Spinnstu? Thomas wohnt 20 km weit wech, isch will in der Stadt bleiben!”

Sie: “Dann wäre noch bei Simon die Couch frei, der wohnt ja in der Innenstadt.”

Er: “Alda, isch will keine Couch, isch will ein Bett…”

21.8.2008

Imaginär

Posted in Parkbank at 18:19 by Tokbela

Damals, ich war noch klein und auf der Grundschule, wollte ich auch imaginäre Freunde. Vor allem, seitdem ich gelesen hatte, dass Enid Blyton (die so wundervolle Werke wie “Dollys großer Tag” und “Fünf Freunde auf geheimnisvollen Spuren” geschrieben hat) gleich fünf hatte.

Ich habe mich sehr angestrengt, mir einen Namen überlegt, wie sie (es musste eine “sie” sein, natürlich) aussieht und dass sie (ebenfalls natürlich) auf einem Internat ist. Dann habe ich mir vorgestellt, wie ich in 20 Jahren (wie die Frau Blyton) an einem Kleiderständer vorbeilaufe und denke “hach, das hätte $imaginäre_Freundin total gut gestanden”.

Ich wollte, wollte, wollte eine imaginäre Freundin.

Hat aber nicht geklappt.

1.8.2008

Geschenke

Posted in Parkbank at 21:34 by Tokbela

Wenn R. heim kommt und mich fragt, ob ich brav war, ist ihm entweder im Hausflur schon ein komischer Geruch aufgefallen oder er hat eine schöne Überraschung für mich. Da ich mich heute an nichts schlimmes erinnern konnte (zumindest an nichts, was R. olfaktorisch hätte stimulieren können), nickte ich unschuldig guckend. Das lohnte sich, denn R. holte nacheinander gleich zwei tolle Überraschungen hervor: Einen “Kurzzeitmesser” (das Dingens, mit dem man den Tee nach drei Minuten und die Pizza nach zehn Minuten rausholt) und – und das war das Highlight – Ankh 3.

Das Ganze mit dem Ergebnis, dass ich eine lockere halbe Stunde begeistert auf dem Zeitdingsi herumdrückte (Uhrzeit! Timer! Count up!), während Ankh vergessen nebenbei lag.

PS: Aber hey, ich habe eine Minute und elf Sekunden lang die Luft angehalten!

Nich’ dein Ernst.

Posted in Parkbank at 18:19 by Tokbela

Bei der Lebensversicherung müssen wir öfter mal Risiken prüfen, um zu gucken, wen wir da so versichern. Dafür benutzen wir gerne vorgefertigte Fragebögen. Beispielsweise schicken wir jemandem, der “Wach- und Sicherheitsbranche” als Beruf angibt, einen Fragebogen “Wach- und Sicherheitsberufe”. So auch dem Herrn Meiermüllerschulze.

Der Herr Meiermüllerschulze hat den Fragebogen auch brav und hoffentlich wahrheitsgemäß ausgefüllt. Aber angesichts seiner Antwort auf “Was machen Sie eigentlich den ganzen Tag in Ihrem Beruf?” glaube ich das auch; denn er schrieb: “Ich sorge für Ordnung und Sicherheit.”

Mehr! Mehr!

——————

Der Herr SchulzeMüllerMeier schrieb uns: “Liebe Versicherung, leider habe ich derzeit finanzielle Schwierigkeiten und möchte deswegen erstmal keine Beiträge zahlen.”

Wir schrieben dem Herrn SchulzeMüllerMeier: “Lieber Herr Schulzemüllermeier, Sie zahlen bereits seit Mai 2003 keine Beiträge mehr.”

19.7.2008

Wintercontent

Posted in Parkbank at 11:59 by Tokbela

Werbemenschen haben einen seltsamen Sinn für Humor. Ich glaube, den muss man haben, wenn man sich Slogans für Produkte wie Hornhautreduziercreme und Aktenordner ausdenken soll. Innerhalb einer Branche kann seltsamer Humor auch sehr schön sein.

Skurril wird es, wenn ein Teil dieses Humors an die Außenwelt dringt. Die fühlt sich dann seltsam berührt und weiß nicht genau, ob das nun Absicht oder unfreiwillig komisch war.

So wie die Werbung, die mir erzählt, dass ich mich bei §Unternehmen wunderbar aufgehoben fühlen kann, während im Hintergrund jemand “I’m like a Snowball in the Sun” trällert.

7.7.2008

Möbelschau

Posted in Parkbank at 11:05 by Tokbela

Die netten Lieferleute vom Möbelhaus waren eben da (rund 1,5 Stunden zu früh, sodass sie auf einen unausgeschlafenen R. statt auf eine zahlungsbereite Tok trafen) und haben haufenweise Kisten hier abgestellt. Aber bevor die werte Leserschaft jetzt in die Luft springt und schreit “Jippieh, Tok und R. müssen nicht mehr auf dem Boden schlafen!”, möchte ich Ihre Begeisterung etwas dämpfen.

Als die Liefermänner nämlich weg waren, dämmerte es R., dass in keines der Pakete zwei 80×200-Matratzen passten. Zusammen mit mir (inzwischen angekommen und eine Stunde zu “spät” – höhö.) ging er den Lieferschein durch und wir entdeckten, dass auch die Lattenroste fehlen.

Der nette Liefertelefonboy kann sich auf was gefasst machen.

Beim nächsten Mal wieder IKEA.

[Nachtrag] Die Bringmänner haben schlicht vergessen, uns die restlichen Kisten zu geben, sie befinden sich noch im LKW. Bitte noch 2,5 Stunden warten (so etwa), dann sind sie hier.

[Nachtrag 2] Please hold the line.

[Nachtrag 3] Sie kamen tatsächlich wieder – wann, kann ich nicht genau sagen, weil ich meine Sommergrippe (oder etwas Ähnliches, Malaria vielleicht) ausgeschlafen habe. Aus dem Kistenchaos sind inzwischen ein Schrank und ein Bett (samt Matratzen und Roste) geworden. Schlafen werden wir diese Nacht allerdings auf dem Boden – fehlender Bettwäsche sei Dank.

[Nachtrag 4] T.: “Wir haben das falsch gemacht! Auf der Bauanleitung für den Schrank steht, dass man dafür zwei (Strich-)Männer braucht!” – R.: “Ja, oder eine Tok.”

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