10.11.2006
Kaesetag
Fruehstueck: Ziegenkaese.
Abendbrot: Ofenkaese.
Erfrisch disch rischtisch!
Weil das Abendbrot sich trotz verbrannter Wuerstchen, uebergekochter Milch und fluessigem Kartoffelpue als ueberaus lecker und reichlich herausstellte.
(Erwaehnte ich die vollkommen verunstaltete Kueche?)
Pizza Calzone wird als normale Pizza gemacht, aber dann, beim Backen, kommen die fiesen kleinen Ofenmaenner und klappen sie um. Danach huepfen sie keckernd wieder weg.
Schmecken wird sie (hoffentlich) trotzdem.
Gutes Mittel gegen Kaelte, Lernstress und ueberhaupt:
Momente der Melancholie (gesuesst, ich geb’s zu, und Messmer nennt es nun anscheinend Versuchung statt Melancholie).
In unserer Reihe "Geschmaecker jenseits der Schmerzgrenze" empfehlen wir heute: Den Kraeutergarten auf dem suessen Vulkan.
Auf ein handelsuebliches Graubrot verteilen wir Nutella, darauf Rosmarin und obendrauf ordentlich Paprikapulver (scharf). Waehrend des Verzehrs bitte nicht niesen.
Nachdem ich schon laengere Zeit Nutellabrot mit ordentlich Sambal Oelek gegessen hatte (ja, ganz in der Tradition gewisser Voelker Mittelamerikas), musste das einfach mal sein.
Als neues Mitglied in unserer Reihe "Sachen, die seltsamerweise richtig lecker schmecken" begruesse ich hiermit:
Den suesssauren Gurken-Mais-Salat!
(Applaus bitte.)
Man nehme einen Becher (100g) saure Sahne und vermixe sie mit wenig Salz, einem Teeloeffel Olivenoel und reichlich Essig Essenz (25%, von Surig) und Pfeffer. Dann kommen noch 2 TL Dill und eine halbe gewuerfelte Gurke dazu.
Man probiere vorsichtig und verfluche sich (nicht zum ersten Mal. Wann werde ich mir endlich merken koennen, dass ich Olivenoel in Standardsalatsaucen nicht mag?).
Nach kurzem Ueberfliegen des Gewuerzregals entscheide man sich fuer die Addition einer grosszuegig bemessenen Messerspitze Rosmarin, abgerundet mit einem Teeloeffel Honig. Ausserdem fuer eine halbe Dose Mais.
Nach nochmaligem Probieren des inzwischen interessant schmeckenden Gurken-Mais-Gedoens-Gemisch schnippele man noch eine Knoblauchzehe fuer den Pepp hinzu, lehne sich zurueck und geniesse dieses Geschmackserlebnis erster Guete.
Und da ich heute und gestern eigentlich nur ueber Genussmittel gebloggt habe, hier unser Mittel gegen Herbstblues und Husten: Links Tee (Pfefferminz und Schwarztee Birne-Vanille) fuer mich, rechts heisse Milch mit Honig fuer Raffi. Skål!
Mein Ziel war es, Milchreis zu kochen. Milchreis mit Zucker und Zimt. Koestlich, herbstlich, mit ganz vielen Kalorien zum schaemen und dem Duft nach Abenteuer.
Gestern haben wir die Zutaten im Einkaufsparadies geholt, heute wollte ich zur Sache kommen. Nicht testweise, meine Milchreiserfahrung ist gross. Klassisch mit losem Reis, als Instantware, wahlweise mit heisser Milch oder heissem Wasser aufzugiessen, als Fertigprodukt fuer den kleinen Hunger. Ich hatte sie alle.
Umso erstaunter war ich, als ich meine gestrige Errungenschaft (loser Reis, dachte ich) in die Hand nahm. Portionsbeutel? Bitte? Bei Milchreis, der die ganze Milch aufzunehmen hat, wo man also nix abgiessen muss? Fomisch, wuerde der Foenig sagen. Muss ich bloggen, sagte die Tok.
Aber erst setzte ich einen halben Liter Milch auf den Herd. In einem Topf. Auf die heisse Platte. Versteht sich. Den Tipp hatte ich aus der auf der Packung aufgedruckten Kochanleitung, in der auch stand, ich haette die Portionsbeutel aufzuschneiden und in die Milch zu kippen, so sie denn bald koche.
Das machte dann Sinn, irgendwie. Fuer Leute ohne Waage sicherlich ganz praktisch. Mein Umweltbewusstsein rebellierte zwar, aber mitgedacht hatten die Leute schon, dachte ich.
Bis ich die Kochanleitung mal genauer las. Wie, 10g Zucker? Wie soll die waagenlose Zielgruppe 10g Zucker abwiegen? Und nein, sowas wie "ein gestrichener Essloeffel" stand da nicht. Fomisch, sagte jetzt auch Tok und holte ihr Notebook, der heisser werdenden Milch wegen.
Dann kruemelte ich, im Geiste bereits mit dem Blogeintrag beschaeftigt, Salz in die Milch und ueberlegte mir, ob ich Suessstoff oder Zucker nehmen solle. Wenn schon Kalorien, dann richtig, also Zucker. Ich gehoere uebrigens zur waagenlosen Zielgruppe, seitdem Nicole ausgezogen ist.
Aber Frau weiss sich ja zu helfen, wofuer studiere ich schliesslich etwas Naturwissenschaftliches? Also ab in den Vorratsraum, zu den Puddingpulverpaeckchen. Die darauf vermerkten Zuckermengenangaben sind naemlich sowohl in Gramm, als auch in Essloeffeln und Dreisatz bekomme ich noch gerade so hin. 4 EL entsprechen 30g Zucker, also bekomme ich 10 Gramm aus.. Scheisse, die Milch!
Tatsaechlich hatte die pasteurisierte, homogenisierte und weitgehend entfettete Fluessigkeit sich zum Ausdruecken ueberschaeumender Freude genau den Augenblick ausgesucht, in dem ich im Kaemmerchen verschwunden war. Mist.
Der Dreisatz war vergessen, das Notebook auch, jetzt galt es, schnell und ueberlegt zu handeln. Topf weg von der heissen Platte (ueberschwappende Milch ignorieren), Lappen nassmachen, Sauerei entfernen. Das alles in Rekordzeit und ohne zu fluchen. Anschliessend – nach kurzer Kontrolle des Topfbodens – noch ein bisschen nachgiessen und den gereinigten Topf auf einer anderen Platte weitererhitzen.
Mit Argusaugen ueberwachte ich daraufhin die Milch, und obwohl Wasser ja bekanntlich nie heiss wird, solange man es beobachtet, blubberte es bereits nach kurzer Zeit erneut. Also Reis rein, Temperatur reduziert und mit Notebook in den Sessel gekuschelt. Gluecklicherweise kann ich blind tippen, sodass der Topf in den ersten Minuten noch immer argwoehnisch beobachtet wurde.
Inzwischen (nach den auf der Packung angegebenen 20 Minuten Garzeit, mit mehr Umruehren als angegeben) haben sich im Milchreis zwei Parteien gebildet. Eine dunkeldunkle und eine helle. Die dunkle laesst sich nicht mehr vom Topfboden abkriegen und bekommt daher ein Seifenwasserbad, die helle schmeckt nach Milchreis und wird gleich mit Zucker und Zimt verspeist.
Langeweile macht sich breit. Nix dringendes mehr zu tun.
Ein Plan taucht auf. Schokopudding. Sahne haben wir auch da, oh suesse Lust.
Dann die Realitaet. Sie lauert im Voratsschrank. "Schoko ist aus!" bruellt sie. Ich sehe meine Traeume zerplatzen.
Dann nehme ich mir Milch und mache Vanillepudding. Davon haben wir noch etwa fuenfzehn Paeckchen. Minus eins.
(Und gleich erprobe ich meine gesamte Kochkunst an zwei 5-Minuten-Terrinen.)