29.8.2006
Posted in Reality at 10:31 by Rafayel
Gestern hatte ich noch etwas in meiner alten Studienstadt Chemnitz zu erledigen. Erzaehlenswerte Erlebnisse dort gab es nicht und selbst nach einer Stunde Wartezeit in einem Amt kann ich fuer den Sachbeabeiter nur Mitleid empfinden, denn der schien fuer schaetzungsweise das gesamte Amt Urlaubsvertretung zu sein.
Aber wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzaehlen. Zum Beispiel von den Tuecken der Technik. Ich kaufe meine Fahrkarten grundsaetzlich am Schalter; die Automaten finde ich graesslich. Der Altersdurchschnitt in der Schlange vor mir lag so bei 75 – keine Ahnung, wo die an einem Montagmorgen alle hinwollen. Dann ploetzliche Unruhe unter den (ausnahmsweise zahlreichen) Angestellten. Eine nicht unerhebliche Anzahl der Computer hatte anscheinend kollektiv beschlossen, sich in's Wochenende zu verabschieden. Die wurden bestimmt von Studenten programmiert.
Die Omas vor mir haben davon nix mitbekommen, fanden es aber umso schneller unerhoerlich, als ploetzlich ein Schalter nach dem anderen schloss und fingen deshalb gleich an zu tuscheln – natuerlich laut genug, damit auch die vermeintlich boesen Damen auf der anderen Seite alles mitbekommen konnten. Eine von denen erbarmte sich mit einer Geste in Richtung Geraet das Wort "Computerprobleme" als Erklaerung zu bringen. Zwar glaube ich nicht, dass die Omis wirklich verstanden haben, was los ist, aber immerhin waren sie danach wieder ruhig.
Der obligatorische Neustart schien das Problem zumindest bei einigen nicht zu loesen. An dieser Stelle wartete ich ernsthaft darauf, dass jemand "Ist hier zufaellig ein Informatiker anwesend? Hilfe, ich brauche einen Informatiker!" in die Runde schmettert. Spaetestens dann haette ich mich geschlagen gegeben, umgedreht und waere schnurstracks zum Automaten gelaufen. Letzlich wurde doch noch alles gut und ich bekam meine Fahrkarte.
Auf dem Bahnhof in Chemnitz lebt man da in einer ganz anderen Zeit. Als ich am Burger King vorbeilief, hoerte ich eine aeltere Dame einen dort sitzenden Gast voller Unglaeubigkeit fragen, ob dies denn sowas wie McDonald's waere. Gut, muss man nicht kennen. Aber als ich dann am Bahnsteig folgenden Satz aufgeschnappt habe, war ich dann doch etwas irritiert: "Die Bahnhofshalle ist neu …"
Naja. Die Halle sieht nicht versifft aus wie die vieler kleinerer Bahnhoefe. Und der Ladenbereich ist wirklich nicht haesslich, aber neu?! In meinen ganzen Jahren des Studiums hat sich da nicht soooo viel veraendert.
Die Aufloesung kam nach einer kurzen Pause: "… die haben sie Mitte der 90er gemacht." Uff, ich denke eindeutig in den falschen Dimensionen.
Und dann waren da noch die Durchsagen im Zug. Eine eher erheiternd, aber ich bin jetzt zu faul, die ganze Geschichte aufzuschreiben. Die zweiter eher vom Typ "ueberfluessig und nervend". In fast jedem Zug wurde man naemlich per "Sicherheitshinweis" darauf aufmerksam gemacht, herrenloses Gepaeck und verdaechtige Beobachtungen sofort zu melden.
Sagt mal, geht's noch?!
Ich werde definitiv nicht irgendwelche Koffer melden!
Nein, ich bin kein Terrorist. Und wenn wirklich was passieren sollte, werde ich mich bis in alle Ewigkeiten fragen, ob ich es nicht haette verhindern koennen. Aber damit muss ich dann leben. Jetzt werde ich mich jedenfalls nicht dieser kuenstlichen Panikmache anschliessen. Terror hat meiner Meinung nach das Ziel, einzelne Menschen oder ganze Menschengruppen in Angst und Schrecken zu versetzen. Prima, einige Medien, Politiker usw. geben sich zur Zeit enorm Muehe, genau das zu erreichen.
Und fuer alle, die das nicht nachvollziehen koennen, hier eine kleine Hausaufgabe: Untersuchen Sie folgende Situationen und bewerten Sie die Notwendigkeit einer Evakuierung des Gebaeudes anhand der akuten Bedrohung. Beachten Sie dabei auch die Auswirkungen auf die betroffenen Personen.
- Bombendrohung per Telefon in einer Schule voller Kinder.
- Ein (unscheinbarer) Koffer auf einem Bahnsteig, der auf Anhieb niemandem zugeordnet werden kann.
PS: Falls sich noch jemand fragt, weshalb ihm der Titel des Beitrags so bekannt vorkommt: Das ist die erste Zeile des Liedes "500 Miles", welches ich gestern den ganzen Tag ueber vor mich hergesungen habe – zumindest die paar Zeilen, die ich noch kannte. :)
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27.8.2006
Posted in Reality at 14:25 by Rafayel
Feier vorbei, ich wieder um Erfahrungen reicher.
- Man wird nicht juenger. Die Zeiten, in denen ich Naechte ohne Folgen durchmachen konnte, sind definitiv vorbei.
- Auch ohne Alkohol kann es ein schoener Abend und ein weniger schoener Morgen werden.
- Mein Vorrat an Woertern fuer dieses Jahr ist aufgebraucht. Meine Stimme nur angeschlagen, aber das kommt eher vom Lachen.
- Zumindest einige andere Partygaeste sehen die Veranstaltung rueckblickend so wie ich. Schoen war's.
Falls ich noch die Lust dazu finde, schreibe ich spaeter mehr. Aber den Vorsatz haben die restlichen Blogger unter uns sicher auch. Jetzt geh ich duschen und dann in's Bett.
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26.8.2006
Posted in Reality at 11:02 by Rafayel
So, schlechte Nachrichten. Dieses Wochenende muesst ihr ohne Tok und mich auskommen. Wir gehen einen draufmachen. D.h. falls Tok heute noch rechtzeitig aufwacht, bevor unser Zug in Richtung ZDF (Zentrum der Feierlichkeiten) losfaehrt. Aber dann geht's ab …
Oder, um es mit Ottos Worten auszudruecken: "Korn, Bier, Schnaps und Wein, und wir hören unsere Leber schreien."
PS: Okay, okay. Weil ihr so bettelt, werden wir morgen wiederkommen und evtl. drueber berichten. Aber keine Details, einige der anderen Gaeste und vorallem der Gastgeber lesen hier mit. Obwohl. Eigentlich gerade deshalb mit Details!
[Nachtrag]
Es war natuerlich nicht Otto, sondern die Toten Hosen, die obige Worte sangen. Ich schieb's einfach auf meine Methyphobie (Angst vor Alkohol) oder Soziophobie (Angst vor der Gesellschaft oder Menschen im Allgemeinen). Sucht euch was aus – so ihr denn keine Decidophobie (Angst, Entscheidungen zu treffen) habt.
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24.8.2006
Posted in Reality at 15:21 by Rafayel
Seit kurzem bin ich ja auf Entdeckungsreise durch die reale Welt. Heute stand ein Besuch bei meinem Friseur im Terminkalender. Und der scheint nur aus Auszubildenden zu bestehen – wobei ich damit kein Problem habe, im Gegenteil.
Ich bin es ja nun schon gewohnt, jedes Mal ein neues Gesicht im Spiegel (der im Laden) zu sehen, aber heute hatte ich sicher den Hauptgewinn.
Die Gute war wahrscheinlich einige Jahre juenger als meine Wenigkeit und mindestens so nervoes wie ich selbst vor meiner muendlichen Abi-Pruefung. Sie atmete schwer; als waere sie gerade damit beschaeftigt, allein eine Schrankwand in den elften Stock eines Hochhauses zu tragen – die Treppen hoch, versteht sich. Ausserdem zitterte sie leicht, wobei ich mir das evtl. nur eingebildet habe.
Dabei sehe ich wirklich nicht so furchterregend aus. Eher andersrum, denn sie hatte ein .. nunja .. rebellisches Aussehen: Eine Haelfte der Kopfhaut rasiert, die andere Haelfte war pink oder so aehnlich gefaerbt. Die Kleidung war durchgehend dunkel bis schwarz und eher zum um die Haeuser ziehen gedacht. Weibliche Exemplare der aelteren Generationen waeren bestimmt schreiend aus dem Laden gerannt.
Nach ein paar aufmunternden Worten, die wohl ihr selbst gelten sollten, ging es auch schon los. Konsequent zwischen absoluter Planlosigkeit und Ansaetzen von Zielstrebigkeit wechselnd bearbeitete sie meinen Kopf und dessen Bedeckung. Die Details moechte ich hier weglassen, es ist ja noch nicht nach 22 Uhr.
Das Ergebnis stellt mich jedenfalls zufrieden. Mein Haarschnitt ist kurz und dank enthaltener Unregelmaessigkeiten sicher nicht mehr ganz so "brav" wie frueher. Dies ist auch einer der Gruende, weshalb die Gute Trinkgeld von mir bekommen hat. Lieber so als eine Meisterin, die die ganze Zeit veraechtlich auf mich und meine Haare herabschaut und mit ihrem Blick ausdrueckt, was sie von mir und meinem Geschmack haelt.
Aber selbst Trinkgeld zu erhalten, kann einen in Schwierigkeiten bringen. Wenn man das Wechselgeld im Kopf ausrechnen moechte, zum Beispiel.
Wozu Abenteuerurlaub? Ich lass mir stattdessen einfach die Haare schneiden.
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23.8.2006
Posted in Reality at 11:41 by Rafayel
Lieblingsthema Aemter. Ich mag Aemter, meistens. Denn ich glaube, langsam verstehe ich die Systeme dahinter.
Deswegen habe ich auch damit gerechnet, dass die fuer mich zustaendige Sachbearbeiterin Ende August im Urlaub ist. Auf der Suche nach einem entsprechenden Hinweis graste ich die Webseite ab. Nichts. Murphy wird doch nicht etwa gepennt haben?
Zu frueh gefreut: An der Tuer haengt ein Schild. Niemand da, bitte wenden Sie sich an Herrn Dings.
Dass fuer mich als dummen Antragsteller eine Alternative erlaeutert wird, finde ich ja lobenswert. Aber warum steht auf diesem Zettel kein Zeitraum der Abwesenheit? Hat die gute Frau eine Entfuehrung im Urlaubsland eingeplant und wollte sich deshalb nicht festlegen? Oder moechte sie evtl. ueberhaupt nicht mehr in das von Terror gebeutelte Deutschland zurueckkehren?
Ich weiss es nicht und werde mich deshalb vertrauensvoll an Herrn Dings wenden. Nicht um Antworten auf meine Fragen zu bekommen, sondern einfach nur mein Anliegen fristgerecht abzugeben. Hoffentlich faehrt der dann nicht auch gleich am naechsten Tag fuer alle Ewigkeiten in seinen wohlverdienten Urlaub.
Am besten, ich rufe naechste Woche an, um nachzufragen.
Ja, ich bin paranoid.
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22.8.2006
Posted in Reality, Theory at 15:59 by Rafayel
Da liegt sie nun, meine Diplomarbeit. Frisch gedruckt und gebunden. Sieht richtig edel aus, finde ich.
Aber was noch viel besser ist: Langsam normalisiert sich sogar mein Denken. Ploetzlich fallen einem Unmengen Dinge ein, die man in naechster Zeit erleben moechte. Zum Beispiel die Verteidigung der Arbeit Geburtstagsfeier am Wochenende. Ehrlich, ich freue mich auf eine formellose Zeit.
Und als Einstieg werde ich jetzt einkaufen gehen. Ganz allein. Ich schau auch brav nach links, rechts und wieder links, bevor ich ueber die Strasse gehe. Achtung Welt hinter dem Fenster, ich komme …
PS: Und wenn ich es herausfinde, dann verrate ich euch sogar, woher der Pizzabote kommt. Versprochen.
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19.8.2006
Posted in Reality at 11:53 by Rafayel
Eigentlich hatte ich am gestrigen Abend sturmfreie Bude. Denn Tok wollte die Gunst der Nacht nutzen, um die juedische Synagoge zu Halle hier gleich um die Ecke zu besichtigen. Zum 1200. Geburtstag der Stadt findet naemlich dieses Wochenende die Hallesche Nacht der Kirchen statt – ab 19 bzw. 20 Uhr oeffnen die 42 (wieviele sonst) Kirchen ihre Tueren. Naja, mit zwei Ausnahmen. Der Dom bleibt zu, weil irgendeine Ausstellung vorbereitet wird. Und Toks Ziel oeffnet aus religioesen Gruenden erst nach Sonnenuntergang ab 21:45 Uhr.
Also rechnete ich mit rund einer Stunde Stille. Prima Gelegenheit, ein wenig zu lesen und an rein gar nichts denken zu muessen. Es schlug gerade dreiviertel, Tok machte sich bereit und ich bezog meine bequeme Liegeposition auf dem Bett. Die Tuer habe ich schon gar nicht mehr gehoert, so vertieft war ich in meine Lektuere.
Keine zehn Minuten spaeter habe ich die Tuer dann doch gehoert. Nanu, so schnell werfen die selbst Tok nicht raus. Die eilte durch den Wohnungsflur, geschwind auf der Suche nach dem Prospekt ueber die Veranstaltungsnacht. Bestimmt hat sie die Adresse vergessen, dacht ich so. Noe. Tok war schon da. Richtige Adresse, aber verschlossene Tueren.
Egal, so frueh gibt sie ja nicht auf und ich – versessen auf meinen Maennerabend – drueckte ihr die Daumen fuer den zweiten Anlauf. Schon auf dem Weg nach draussen hoerte ich sie dann noch fluechtig fragen: "Heute ist doch der 19., oder?"
Fast.
Danach saß sie neben mir und kaute genuesslich ein paar Erdnussflips, zwecks Frustbekaempfung. Auch nicht schlimm, ich kann bis heute Abend warten.
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18.8.2006
Posted in Reality at 14:29 by Rafayel
Kurz vor dem Einschlafen.
Tok: Kannst du dir ein Leben ohne mich vorstellen?
Raffi: Noe.
Tok: Warum nicht?
Raffi: Weil ich keine Phantasie habe.
Noch lebe ich, aber beim naechsten Mal sollte ich mir was Besseres einfallen lassen, glaube ich.
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17.8.2006
Posted in Reality at 22:33 by Rafayel
Ich weiss nicht, womit ich das heutige Essen verdient habe, aber ich muss sehr, sehr boese gewesen sein.
Es gab Fusilli mit einer Bolognesesauce. Zumindest behauptet das Tok. Und von der Konsistenz her kommt das auch hin. Naja, geschmeckt habe ich von dem Hackfleisch nicht viel. Die Sauce war naemlich gewuerzt.
Klar, werdet ihr euch denken, sonst schmeckt das ja auch nach nix. Aber es gibt gewuerzt und gewuerzt. Jedenfalls scheint Tok heute ihren grosszuegigen Tag zu haben – zumindest in Hinblick auf ihr Gewuerzregal. Die Nachfrage, ob sie denn zwischendurch mal abgeschmeckt habe, bejahte sie. Sie habe bei den Zwiebeln genascht. Vor dem Wuerzen, versteht sich.
Nur um das klarzustellen: Es hat mir geschmeckt. Ehrlich. Nur haette ich gern mehr davon gegessen. Aber nachdem ich husten musste und mich dabei verschluckt habe, ueberwog die Sorge um den Fortbestand meiner Geschmacksnerven und des Rachenraums. Dann doch lieber mit 'nem Underberg gurgeln und und anschliessend Luft- und Speiseroehre vertauschen.
Wahrscheinlich hat sie einfach nur ein Verhaeltnis mit dem Gewuerzhaendler auf dem Markt. Aber ein offenes Gestaendnis waere weniger schmerzhaft – fuer jeden von uns.
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9.8.2006
Posted in Chaos & Illusion, Reality at 20:36 by Rafayel
Ich bin ja vor kurzem umgezogen. Und eigentlich dachte ich, der Stress waere nach dem Transport meiner Habseligkeiten und dem Instandsetzen des Wohnheimzimmers erledigt. Falsch gedacht.
Montag stand das Ummelden der Wohnsitze auf dem Plan. Und ehrlichgesagt finde ich an Behoerden mittlerweile fast Gefallen. Die Sachbearbeiter(innen) sind oft hoeflich und im Gegensatz zu den Mitarbeitern der meisten Firmen sogar kompetent. So auch diesmal, obwohl die gute Frau sichtbar Probleme mit ihrer verspannten Schulter oder so hatte. Naja, und irgendwie konnte sie mich nicht mit Personalpronomen ansprechen, deswegen wurde es immer ein "der junge Herr" – sehr zum Vergnuegen der anwesenden Tok. Davon abgesehen konnte sie fast alle meine Wuensche befriedigen, nur die Abmeldung meines bisherigen Nebenwohnsitzes verbleibt bei mir, aber das liegt gerade noch im Rahmen meiner Faehigkeiten. Jetzt bin ich – nach nunmehr ueber zehn Jahren Pause und Hauptwohnsitzen im umliegenden Saalkreis – wieder echter Hallenser.
Im Anschluss daran wollte ich gleich bei meiner Lieblingsbank vorbeischauen, um sie ueber das freudige Ereignis in Kenntnis zu setzen. Die hat von 13 bis 14 Uhr Mittagspause; ratet mal, wann wir vor der Tuer standen. Genau, 13:05 Uhr. Das wurde also am naechsten Tag nachgeholt.
Heute ging es mit den Ummeldungen weiter, und zwar im Internet. Zum Glueck gibt es schon einige Firmen, die mitbekommen haben, dass man die Datenbankanbindung einer Website sogar in zwei Richtungen nutzen kann. Bei der Gelegenheit wollte ich dann auch mal mit meiner alten Gewohnheit, ueberall das gleiche (unsichere) Passwort zu verwenden, aufhoeren. Angestrebtes Ziel: 20 Zeichen, Gross- und Kleinbuchstaben, zzgl. Zahlen, pseudozufaellig, bei allen Accounts unterschiedlich. Auf Sonderzeichen habe ich verzichtet, um Problemen aus dem Weg zu gehen.
Das reichte offenbar nicht. Bei einigen Accounts gibt es doch tatsaechlich extrem unfreundliche Laengenbeschraenkungen. Die PIN fuer's Onlinebanking darf nur fuenf Zeichen lang sein, das Passwort meines Domainproviders nur acht. Wieso? Keine Ahnung. Alle anderen akzeptierten die neuen Passwoerter klaglos, mit einer Ausnahme. ICQ.
In dem Fall habe ich nicht mal den Hauch einer Ahnung, ob mein gewuenschtes Passwort okay waere – ich kann es naemlich nirgends aendern. Die Hilfeseiten auf icq.com wollten auf meine Suchanfrage ueberhaupt nichts rausruecken, Wuehlen per Hand lieferte immerhin eine Anleitung fuer den ICQ-Client mit dem Hinweis, Passwortaenderungen waeren eh nur darin moeglich. Tolle Sache, ich will dieses schreckliche Stueck Software nicht. Ich moechte nur mein Passwort aendern und nicht allen meine sexuellen Vorlieben und Krankheitsgeschichte unterbreiten. Auch das webbasierte ICQ2Go! war keine Hilfe, so dass ich es nun aufgegeben habe. Ehrlichgesagt ist das eh der unwichtigste aller Accounts, mir doch egal, was damit passiert.
Achso, und fuer alle, die sich dafuer interessieren, wie ich die Passwoerter erstelle und aufbewahre, hier zwei Empfehlungen:
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