25.8.2006

Logisch, oder?

Posted in Theory at 11:10 by Rafayel

Ich habe ja mehrere Fimmel. Zum Beispiel suche ich ausgefallene Wege, um Sudokus per Computer zu loesen. Und gestern konnte ich meine Sammlung wieder um eine neue Variante erweitern.

Schonmal was von constraint satisfaction problems (CSP) gehoert? Wahrscheinlich nicht. Dabei kennt eigentlicher jeder welche und hat sie vielleicht auch schon geloest. Gegeben sei ein Logikraetsel, bei dem Frau A neben der Dame mit dem Hund wohnt, B keine Pilze im Garten anbaut und die Frau mit dem Spinat sich regelmaessig ueber die Katze ihrere Nachbarin aufregt. Und nun soll man herausfinden, welches Haustier Frau D hat und wo die Dame mit den Gurken wohnt, oder so.

Das z.B. sind CSPs. Und wie man sich leicht ueberlegen kann, lassen sich auch Sudokuprobleme aehnlich formulieren.

Richtig interessant wird es erst, wenn man zum Loesen des CSPs ein Computer-Algebra-System (CAS) wie Maple benutzt, wobei ich – wenn man mich fragen wuerde – die Bezeichnung computer aided mathematics (CAM) als passender betrachten wuerde. Denn damit kann man vom 1×1 bis zum Beweis eines der sieben Millennium-Probleme so ziemlich alles berechnen. Maple laesst sich seit einigen Versionen ueber die Schnittstelle OpenMaple auch in eigene Programme einbinden. Und dank der umfangreichen Faehigkeiten von Maple laedt das foermlich zum Spielen ein.

Ich habe vor, mein Sudoku-Solver pms um eine Anbindung an Maple zu ergaenzen und darueber das Sudoku – formuliert als CSP – zu loesen. Das ist zwar extrem umstaendlich, aber irgendwie auch wieder stylisch. Finde ich.

Alle, die an der Formulierung von Sudoku als CSP interessiert sind, gedulden sich bitte noch ein wenig. Da ich pms als Open Source freigebe, wird, sobald ich mit der Integration fertig bin, natuerlich auch der Maple-Teil verfuegbar sein. Eine Loesung direkt als Maple-Worksheet existiert schon, es fehlen nur ein paar Klassen zur Ergaenzung von pms.

[Nachtrag]
Damit man sich besser ein Bild davon machen kann, hier eine Beispielrechnung: Sudoku als constraint satisfaction problem in Maple.

24.8.2006

Haare und andere Probleme

Posted in Reality at 15:21 by Rafayel

Seit kurzem bin ich ja auf Entdeckungsreise durch die reale Welt. Heute stand ein Besuch bei meinem Friseur im Terminkalender. Und der scheint nur aus Auszubildenden zu bestehen – wobei ich damit kein Problem habe, im Gegenteil.

Ich bin es ja nun schon gewohnt, jedes Mal ein neues Gesicht im Spiegel (der im Laden) zu sehen, aber heute hatte ich sicher den Hauptgewinn.

Die Gute war wahrscheinlich einige Jahre juenger als meine Wenigkeit und mindestens so nervoes wie ich selbst vor meiner muendlichen Abi-Pruefung. Sie atmete schwer; als waere sie gerade damit beschaeftigt, allein eine Schrankwand in den elften Stock eines Hochhauses zu tragen – die Treppen hoch, versteht sich. Ausserdem zitterte sie leicht, wobei ich mir das evtl. nur eingebildet habe.

Dabei sehe ich wirklich nicht so furchterregend aus. Eher andersrum, denn sie hatte ein .. nunja .. rebellisches Aussehen: Eine Haelfte der Kopfhaut rasiert, die andere Haelfte war pink oder so aehnlich gefaerbt. Die Kleidung war durchgehend dunkel bis schwarz und eher zum um die Haeuser ziehen gedacht. Weibliche Exemplare der aelteren Generationen waeren bestimmt schreiend aus dem Laden gerannt.

Nach ein paar aufmunternden Worten, die wohl ihr selbst gelten sollten, ging es auch schon los. Konsequent zwischen absoluter Planlosigkeit und Ansaetzen von Zielstrebigkeit wechselnd bearbeitete sie meinen Kopf und dessen Bedeckung. Die Details moechte ich hier weglassen, es ist ja noch nicht nach 22 Uhr.

Das Ergebnis stellt mich jedenfalls zufrieden. Mein Haarschnitt ist kurz und dank enthaltener Unregelmaessigkeiten sicher nicht mehr ganz so "brav" wie frueher. Dies ist auch einer der Gruende, weshalb die Gute Trinkgeld von mir bekommen hat. Lieber so als eine Meisterin, die die ganze Zeit veraechtlich auf mich und meine Haare herabschaut und mit ihrem Blick ausdrueckt, was sie von mir und meinem Geschmack haelt.

Aber selbst Trinkgeld zu erhalten, kann einen in Schwierigkeiten bringen. Wenn man das Wechselgeld im Kopf ausrechnen moechte, zum Beispiel.

Wozu Abenteuerurlaub? Ich lass mir stattdessen einfach die Haare schneiden.

23.8.2006

Bin nicht da!

Posted in Reality at 11:41 by Rafayel

Lieblingsthema Aemter. Ich mag Aemter, meistens. Denn ich glaube, langsam verstehe ich die Systeme dahinter.

Deswegen habe ich auch damit gerechnet, dass die fuer mich zustaendige Sachbearbeiterin Ende August im Urlaub ist. Auf der Suche nach einem entsprechenden Hinweis graste ich die Webseite ab. Nichts. Murphy wird doch nicht etwa gepennt haben?

Zu frueh gefreut: An der Tuer haengt ein Schild. Niemand da, bitte wenden Sie sich an Herrn Dings.

Dass fuer mich als dummen Antragsteller eine Alternative erlaeutert wird, finde ich ja lobenswert. Aber warum steht auf diesem Zettel kein Zeitraum der Abwesenheit? Hat die gute Frau eine Entfuehrung im Urlaubsland eingeplant und wollte sich deshalb nicht festlegen? Oder moechte sie evtl. ueberhaupt nicht mehr in das von Terror gebeutelte Deutschland zurueckkehren?

Ich weiss es nicht und werde mich deshalb vertrauensvoll an Herrn Dings wenden. Nicht um Antworten auf meine Fragen zu bekommen, sondern einfach nur mein Anliegen fristgerecht abzugeben. Hoffentlich faehrt der dann nicht auch gleich am naechsten Tag fuer alle Ewigkeiten in seinen wohlverdienten Urlaub.

Am besten, ich rufe naechste Woche an, um nachzufragen.

Ja, ich bin paranoid. 

22.8.2006

Heimweh?

Posted in Pinnwand at 20:49 by Tokbela

20:45, die Diplomarbeit ist seit etwas ueber sechs Stunden gedruckt.

Raffi (leicht noelig): "Tok, ich brauch was zu tun!"

Kurzes Kuchenkapitel

Posted in Parkbank at 18:40 by Tokbela

Gestern habe ich einen Kuchen gebacken. Einen Bananenkuchen, einen sehr leckeren sogar. (Sollte Interesse am Rezept bestehen, kein Problem, sagt Bescheid). Raffi sagte, er wuerde den Kuchen mit mir essen. Nur deswegen habe ich mich dann ans Werk gemacht. Ohne Raffis Hilfe kaeme der hier naemlich nie weg.

Heute steht der Kuchen noch immer in der Kueche. Zwei Stuecke fehlen. Beide habe ich gegessen, weil er so lecker ist. Heute wollte eigentlich Raffis Bruder samt Freundin kommen, da waere der Kuchenrest auch schnell weggekommen, aber die hatten dann keine Zeit und sind nur vorbeigefahren. Raffi wollte bisher keinen Kuchen. Bisher.

Denn eben sagte er: "Wenn du fertiggebloggt hast, gehen wir in die Kueche und essen den Kuchen!"

Ich bin dann mal weg, und ich freu mich schon drauf. 

Feucht.

Posted in Reality, Theory at 15:59 by Rafayel

Da liegt sie nun, meine Diplomarbeit. Frisch gedruckt und gebunden. Sieht richtig edel aus, finde ich.

Aber was noch viel besser ist: Langsam normalisiert sich sogar mein Denken. Ploetzlich fallen einem Unmengen Dinge ein, die man in naechster Zeit erleben moechte. Zum Beispiel die Verteidigung der Arbeit Geburtstagsfeier am Wochenende. Ehrlich, ich freue mich auf eine formellose Zeit.

Und als Einstieg werde ich jetzt einkaufen gehen. Ganz allein. Ich schau auch brav nach links, rechts und wieder links, bevor ich ueber die Strasse gehe. Achtung Welt hinter dem Fenster, ich komme …

PS: Und wenn ich es herausfinde, dann verrate ich euch sogar, woher der Pizzabote kommt. Versprochen. 

21.8.2006

Angebot

Posted in Pinnwand at 19:42 by Tokbela

Sollte jemand Interesse an einem Casio fx-85WA haben, dessen Display leider kaputt ist (gestreifte Eingabezeile, unzuverlaessige Ausgabe wegen fehlender Balken), melde er sich bitte vertrauensvoll in den Kommentaren, per Mail oder per Brief bei mir. Koennt ihr haben, ich werde mir wohl einen neuen kaufen.

Schade, der alte hat mich seit der Mittelstufe begleitet. 

*schnief* 

Kraft der Marke

Posted in Parkbank at 18:38 by Tokbela

Ich habe etwas herausgefunden. Etwas, was die Welt erschuettern, euren Glauben festigen und eure Haustiere erschrecken wird. Aber ich will vorne anfangen.

Eben, ich sass gerade in der Strassenbahn, stiegen am Markt zwei Maedels ein. Ihr Alter war aufgrund von botoxgeglaetten Konturen nicht schaetzbar und ihre Lippen wirkten wie eine stark deplatzierte Luftmatratze. Angetan waren sie mit Kleidung, die ein Pornosternchen vor Neid haette erblassen lassen, mir jedoch nur ein schadenfrohes Grinsen abrang, immerhin hatte es vor fuenf Minuten zu Nieseln begonnen. Gut, ich war auch zurechtgemacht mit halbwegs schicker Kleidung und Make-Up, aber alles recht wetterfest, wie sich das im Herbst nunmal gehoert. Aber ich schweife ab.

Kaum hatten sie sich mit abschaetzigem Blick ("Iih, echte, naturbelassene Menschen") umgesehen und waren daraufhin zielstrebig zu einem Vierersitz gestoeckelt, wo sie sich tuetchenbeladen haben fallen lassen, sprach die Eine einen Satz, der mir folgende Weisheit offenbarte:

Ich denke: "Oh, meine Schuhe fallen auseinander; ich brauch' mal wieder neue."

Wer hip sein will, denkt: "Oh, es ist wieder Montag; ich braeucht mal wieder neue Schuhe." 

Kafka am Strand

Posted in Bibliothek at 11:38 by Tokbela

Demletzt, Thalia. Raffi zeigte auf das Buch. "Da, guck mal!" Ich schaute es mir an. "Hm, komischer Japaner, Kafka.. aber immerhin ein Magnetlesezeichen als Gratisgeschenk dabei, nehm ich." 

Gute Idee gehabt, Raffi. Danke.

„Als mein fünfzehnter Geburtstag gekommen war, ging ich von zu Hause fort, um in einer fernen, fremden Stadt in einem Winkel einer kleinen Bibliothek zu leben. Wenn ich alles der Reihe nach erzähle, brauche ich dafür wahrscheinlich eine Woche. Wenn ich stattdessen zunächst nur die wichtigen Punkte aufführe, dauert es ungefähr genauso lange. Das klingt vielleicht wie der Beginn eines Märchens. Aber es ist kein Märchen. In keinem Sinne.“

Quelle: Amazon.de

Haruki Murakami hat hier ein wunderschoenes Maerchen fuer Erwachsene (und das ist woertlich zu nehmen, es gibt eine Menge anatomischer Details) erschaffen. Es geht um Katzen, Liebe, Steine, Blutegel, Buecher, Sinnfragen, Sex, Welten, ein bisschen Krieg, Vergangenheit und Gegenwart. Es geht um Wind und Wasser und um die Frage, ob nun 15 oder 51 oder vielleicht doch 15 und 51. Ausserdem geht es um Freundschaft, Glueck und Entwicklung. 

Wenn das mal keine praezise Inhaltsangabe war! 

Charaktere: Top! Handlung: Jeah! Stil: An die Spruenge in der Erzaehlzeit muss man sich gewoehnen, ansonsten prima! 

Kurzum: Gelungen, dieser Roman. Werde wohl den Rest seines Lebenswerks auch noch lesen, harr.

20.8.2006

Liebe ist..

Posted in Pinnwand at 17:41 by Tokbela

R: "Heute Morgen lief wieder was mit Beinen hier rum."

T: "Ja, das war ich."

R: "Nein, das hatte mehr Beine. Und vor allem duennere."

(Die Rede war von Spinnen. Ich hab trotzdem boese geguckt. Wenigstens hat er nix von "weniger behaart" erzaehlt, hehe.) 

« Previous Page« Previous entries « Previous Page · Next Page » Next entries »Next Page »