6.7.2009
Oh schönes Deutsch
Heut früh: “Lilo ist Großmutter und Patriarchin der Familie.”
Wenn ich groß(mutter) bin, will ich auch Patriarchin werden.
Erfrisch disch rischtisch!
Heut früh: “Lilo ist Großmutter und Patriarchin der Familie.”
Wenn ich groß(mutter) bin, will ich auch Patriarchin werden.
Wenn R. etwas gefunden hat, was ihm mundet, ist er auch unter Drohungen nicht dazu zu bewegen, etwas anderes zu probieren. So lautet, wenn wir denn mal Pizza bestellen, der erste Teil immer gleich (R.s Part) und der zweite Teil immer unterschiedlich (weil ich mich ja durch die Karte futtern will).
Nun ist R.s Lieblingspizza eine recht abgedrehte Kombination aus Einzelzutaten, die so oder ähnlich wohl kein vernunftbegabtes Wesen bestellt.
Heute war es mal wieder soweit, ich rief beim Pizzamenschen an.
P: “Pizzamensch, guten Tag.”
Ich: “Hallo, hier T. und R., ich hätt’ mal gern was bestellt.”
P.: “Da muss ich erst gucken, ob wir genug Bolognese haben… *kruschel kruschel kruschel* … alles klar, was darf’s sein?”
Wie auf’m Dorf. Man kennt sich.
***
Zum Abschluss für Grünliebhaber noch ein Bilderrätsel. Was für eine Pflanze ist das?
Tipps gibt es auch: Sie ist noch lange nicht ausgewachsen. Blüte fehlt noch, kommt aber.
Herr der Ringe lesen, Melonenkügelchen stechen, Küche putzen, Seele baumeln lassen.
Nach der Klausurphase (irgendeine zweistellige Anzahl von Klausuren innerhalb einer niedrigen einstelligen Zahl von Wochen) mal nicht an der BA DH, sondern an der Uni gewesen.
Vor mehr als 3 Wochen haben wir mit dem Kurs eine Exkursion nach FFM gemacht. Fotos sowie Erfahrungsbericht gibt es hier. (Achtung: Touristenknipserei)
Während ich in Sachen Körperreinigung der Maxime “the bunter the better” folge, hat R. strenge olfaktorische Auswahlkriterien: Duschgel darf nicht nach Frucht oder Klippe riechen. Der geneigte und experimentierfreudige Leser schnüffele sich nun (in Gedanken, denn wir haben Feiertag) durch das Seifenregal der Drogeriemarktkette seines Vertrauens und sortiere alles aus, was nicht oben genannten Kriterien entspricht. Übrig bleibt: Ja, das Regal, denn das riecht nach Metall.
So wusch sich R. jahraus, jahrein mit ein und demselben Gel, welches nach so gut wie nichts roch. Und da ich in meiner Eigenschaft als kluge und sparsame Hobbyhausfrau doppeltes Gel für verschwendetes Gel hielt, benutzte ich R.s einfach mit.
Bis zu jenem verhängnisvollen Monat, in dem ich zum ersten Mal auf Dienstreise ging und mir ein eigenes Gel zulegte. Meiner Maxime folgend griff ich nach dem erstbesten, was bunt war und nach Fanta einem orangenaromahaltigen Süßgetränk roch. Seitdem standen in der Dusche zwei Gele.
Da zu R.s allmorgendlichem Ritual gehört, noch in Trance aufzustehen, sich die Haare von Gesicht und Zähnen zu entfernen und mit geschlossenen Augen zu duschen (Licht würde den Herren wecken und ihm eine wertvolle halbe Stunde Schlaf rauben), war es nur eine Frage der Zeit, bis der Griff mal zur falschen Flasche ging. Ganze drei Monate hat es gedauert, doch heute morgen gellte ein Schrei durch die Nachbarschaft, diverse Scheiben klirrten und ein Krähenschwarm flatterte entsetzt davon. Als R. das Badezimmer verließ und mir ein penetranter Limonadengeruch entgegenschlug wusste ich: Es ist geschehen.
So machte ich mich ans Werk; und als ich schließlich vor R. stand, die Hände hinter dem Rücken und sprach: “Um einen solchen Morgen nie wieder zu erleben, habe ich gestalterische Gegenmaßnahmen ergriffen”, da huschte ein kleines Lächeln über R.s Limobäckchen.
Gnihihihihi, ich bin jugendgefährdend. Alles unter 14 raus hier.
Ich bin übrigens in hervorragender Gesellschaft.
(Danke, G., dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast.
Eben stand sie vor meiner Haustür. Jetzt läuft die Waschmaschine und in ein paar Stunden ist alles wieder so, als wäre sie nie in mein Leben getreten. Hach, dabei hätte ich sie gerne näher kennengelernt.
Vielleicht ist noch Hoffnung. Sie verabschiedete sich jedenfalls mit “Vielleicht bis später mal”.
Wochenlang liefen R. und ich auf dem Weg zum Schwimmbad an einem Schaufenster vorbei, in dem nichts stand als ein kleines silbern glitzerndes Reh. Wochenlang freute ich mich jedes Mal und nahm mir immer vor, das Rehlein irgendwann mal zu knipsen, wie es da so allein und funkelnd herumstand.
Gestern sind wir wieder am Rehlein vorbeigelaufen und sahen, dass es Besuch bekommen hat.
Klatschnass stieg ich aus dem Becken und die Treppe empor, die zu den Damenduschen führt (wobei sich die Geschlechtertrennung in diesem Bad meist nur auf die Schilder an den Duschkabinen beschränkt). Gerade wollte ich das Chlorwasser aus meinen Haaren wringen, als ich eine junge Frau sah – sie war seltsamerweise vollkommen angezogen.
“Entschuldigen Sie”, sprach sie mich an, “hier gibt es nicht zufällig abschließbare Duschen?”
“Nö, warum auch? Die Hälfte der Leute schwimmt hier nackig, warum sollte man sich also ausgerechnet beim Duschen verstecken?”
Sie wolle nur duschen, habe nicht vor zu schwimmen und fände überhaupt nackige Leute sehr seltsam. Warum sie nicht einfach im Badeanzug duscht? Weil sie keinen dabeihat.
“Naja-ha. Sie könnten meinen bekommen. Ich wohne hier in der Nähe. Stecken Sie ihn dann einfach in meinen Briefkasten.”
Wir schrieben noch kurz gegenseitig Name und Adresse auf, sie bekam meinen Badeanzug und ich stapfte noch immer klitschnass und nun endgültig nackig davon. Mal schauen, ob ich den Anzug irgendwann zurückbekomme; Wetten werden noch entgegengenommen.
[Ab hier übernimmt R.]
Und nun die Kurzversion aus Sicht eines Unbeteiligten – wie schon gesagt, in dem Bad ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die verschiedenen Geschlechter gegenseitig beim Duschen (zu)sehen:
R. kommt aus der Dusche und schaut sich nach T. um. Die steht fröhlich plappernd (und noch ungeduscht) ein paar Schritte entfernt. R. läuft zur anderen Seite der Galerie und wartet weiterhin auf T. Diese sieht man nur kichernd und irgendwelche Zettelchen austauschend. Danach verschwindet sie in der Dusche, während die Unbekannte daneben Stellung bezieht und kurze Zeit später T.s Badeanzug in Empfang nimmt, auswringt und wegsteckt.
Logisch, dass Frauenversteher nur Legende sind.
« Previous Page — « Previous entries « Previous Page · Next Page » Next entries » — Next Page »