2.6.2006

Briefmarken sind nur eine Illusion

Posted in Parkbank at 11:43 by Tokbela

Momentan sind ja Verschwoerungstheorien voll im Trend. Genauer gesagt, seitdem ein gewisser Herr Brown mit "Illuminati" (ein Buch, welches ich persoenlich sehr mochte) und "Sakrileg" (dessen Verfilmung momentan von Kritikern verrissen wird) reich und beruehmt wurde. Sogar die katholische Kirche setzte sich werbewirksam (fragt sich nur, fuer welche Partei..) gegen das Buch ein, was sie uebrigens ebenfalls mit der Anleitung fuer kleine Satanisten Harry Potter (ebenfalls ein schoenes Buch, jedenfalls die originalsprachliche Version) versucht hat. Daher besinnen sich derzeit ueberall Verlage auf abgelehnte oder vor Jahren in kleiner Auflage gedruckte Verschwoerungswerke, bringen sie mit Covern im Illuminati-Stil (ich habe nie in meinem Leben in einem Buchladen so viele geheimnisvolle Kuttentraeger gesehen wie jetzt) (neu) heraus und hoffen auf das ausbleibende grosse Geld. Verschwoerungen, ahoi!

So. Nachdem nun alle Welt in allem eine grosse Verschwoerung sieht, trage ich ein wenig dazu bei. Ich war naemlich heute bei der Post. Die Menschen da sind mir eh nicht ganz geheuer, seitdem irgendeine Fuehrungsetage irgendwann einmal beschlossen hat, dass ihre Untergebenen nur dann Geld bekommen, wenn sie dem arglosen Postkunden Briefmarken und Girokonten anbieten. 

"Guten Tag, ich haette gerne das hier." *Paketband auf Tresen leg*

"Vielleicht noch ein paar Briefmarken dazu?"

"Nein danke."

"Das macht dann zwofuffzsch, wieviel bezahlen Sie eigentlich fuer Ihr Girokonto?"

Arghl. Nachdem ich dem guten Mann dann erzaehlte, dass ich leider bereits ein Konto bei der Postbank besitze, und dass, wenn ich in 10 Minuten wiederkomme, dies noch immer der Fall sei und ich dann auch keine Briefmarken moechte, machte ich mich daran, mein Paket (Care-Pakete in den Westen zu schicken hat echt Stil) zu verbinden und zu adressieren. Nichtmal 3 Minuten danach stand ich wieder beim freundlichen Mann am Postschalter.

"Hier, das wuerde ich gerne wegschicken, Briefmarken und Konto besitze ich bereits."

"Ah ja. Gut, dass sie's sagen, wir muessen das naemlich fragen."

Der Arme. Dabei sah er so nett aus.

Aber zurueck zu meiner Verschwoerungstheorie. Die Hauptpost in Halle, wie wir sie kennen, ist nur eine Computersimulation. Jawoll. Beweise dafuer habe ich auch. Es gibt da ein, nun, Computergrafikprogramm namens Bryce, mit dessen Version 5.5 ich oft arbeite. Das Programm bietet eine sehr gut bestueckte Texturbibliothek, deren Menue so aussieht:

Painting.jpg

Und jetzt vergleichen wir das Vorschaubildchen von oben mal mit diesem Foto, welches ich heute in der Post geschossen habe: 

 Bild 061s.jpg

Jawohlja, das kleine gelb-schwarze Baellchen ist ganz eindeutig computergeneriert.

Werd' ich jetzt beruehmt? 

One Response to “Briefmarken sind nur eine Illusion”

  1. classless Says:

    Daß ein derart fundamentaler Angriff auf die Vermittlung mit derart plumpen Mitteln funktionieren kann, weist darauf hin, wie groß die Gefahr massenhafter Verbreitung von Verschwörungstheorien derzeit ist. Daß vieles in Buch und Film keinen rechten Sinn ergibt, daß die Rätsel alle sehr ähnliche Lösungen haben, daß Opus Dei als Reaktion auf die einsetzende Flut von Drohungen und Verdächtigungen maximale Transparenz praktiziert – all das wirkt dank verschwörungstheoretischer Aufbereitung eher noch unterstützend. http://myblog.de/classless/art/3692244

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.