1.8.2006
Dreh dich nicht um
Oha. Der dritte Band von Karin Slaughter. Wieder in Grant, wieder mit Sara und Jeffrey und Tess und natuerlich wieder mit Lena.
Als die Leiche des Studenten unter der Brücke gefunden wird, deutet alles auf einen Selbstmord hin. Für Sara Linton, Gerichtsmedizinerin des kleinen Städtchens, und ihren Ex-Mann Polizeichef Jeffrey Tolliver, traurige Routine. Deshalb denkt sich Sara nichts dabei, ihre hochschwangere Schwester Tessa im Wagen warten zu lassen, während sie den Fundort in Augenschein nimmt. Aber als Sara zum Auto zurückkehrt, ist Tessa verschwunden. Schließlich finden sie sie in einem Wäldchen. Blutüberströmt und ohne Bewusstsein. Jemand hat mehrfach mit einem Messer auf ihren Bauch eingestochen. Während im Krankenhaus der Kampf um Tessas Leben beginnt, stehen Sara und Jeffrey vor einem Rätsel: Haben sie es mit einem wahnsinnigen Rassisten zu tun?
Quelle: Amazon.de
Soso, da sterben die Campusbewohner wohl wie die Fliegen und die einzigen, die glauben, dass es keine Suizidwelle ist, sind die Hauptpersonen. Lena hat ihre Vergewaltigung nicht wirklich ueberwunden und den Job bei der Polizei gefunden, ihr neuer Chef vereinigt die Grossspurigkeit, den Egoismus und die Ueberheblichkeit saemtlicher jemals vorgekommener Romanboesewichte und wirkt daher derart ueberzeichnet, dass man um jedes Kapitel froh ist, welches ohne ihn auskommt.
Nach den ersten beiden Baenden der Autorin haette ich definitiv mehr erwartet. Wie ein Vergewaltigungsopfer immer weiter in eine Spirale aus Alkohol und Gewalt rutscht, hat in einem Vorstadtkrimi wie diesem nicht viel zu suchen. Die Story waere auch ohne "fass mich nicht an" und "du weisst es sicher aus der Zeitung, ich bin das Opfer" ausgekommen.
Natuerlich hat der boese Mann Dreck am Stecken, selbstverstaendlich mehr als gewoehnliche boese Maenner. Sein Vorstrafenregister ist etwa so dick wie das Tatoo auf seinem Oberkoerper. Ob er der Taeter ist? Man weiss es nicht, man weiss es nicht.
Eine Aufloesung ganz am Schluss durch den Gangster, der seinem letzten Opfer seine Vorgehensweise und das Motiv haarklein erzaehlt; nein wie originell.
Hier wird jemand vom Ehegatten verpruegelt, da vergewaltigt, dort ermordet. Ueberhaupt ist die Gewalt-gegen-Frauen-Quote hier recht hoch. Eigenlich nichts schlimmes, aber beim dritten Buch schon leicht ermuedend.
Eigentlich ist das Buch nicht wirklich schlecht, aber besonders prickelnd war es auch nicht. Teils war die Story chaotisch, teils war ich mit den Vorgehensweisen der Charaktere nicht einverstanden. Das Ende (das wirkliche Ende, die letzte Seite) war gut, sogar sehr. Aber das Gewurschtel davor? Nein, ich mag keine ueberzeichneten Geschichten. Ich muss keine Sex-Drugs-Alc-Rave-Party haben (in jallen Ecken bangen sie gang, jeder bietet jedem XTC an, Alkohol macht lustig), um zu zeigen, wie weit der Sittenverfall auf dem Campus bereits fortgeschritten ist. Nene.
Liebe Frau Slaughter, das ueben wir aber nochmal. Ja?
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