14.7.2006

Seit der Erfindung des Rads

Posted in Reality at 09:56 by Rafayel

… dauert der ewige Streit zwischen den Anhaengern des Fortschritts (Fahrradfahrer und "neuerdings" Kraftfahrzeugfuehrer) und den Verteidigern alter Traditionen (sprich Fussgaenger) an. Die Fraktion des Fortschritts ist dabei selbst zerstritten, doch darum soll es diesmal nicht gehen. Nein, ich als hauptberuflicher Fussgaenger nehme mir hiermit das Recht heraus, hemmungslos ueber Fahrraeder und deren Halter zu wettern – die Mythenmetzsche Abschweifung laesst gruessen.

Ich …

  1. verstehe nicht, wieso die Hausbewohner auch bei schoenem Wetter ihre Fahrraeder im Treppenhaus – bevorzugt vor unserer Wohnungstuer – abstellen muessen. Wir haben einen sehr feinen, nur fuer Hausbewohner erreichbaren Hinterhof inkl. Fahrradstaender. Diesen zu benutzen haette natuerlich einen enormen Nachteil: Man muesste sein Fahrrad fuenf Meter weiter rollen, das kann natuerlich niemand von den armen Hausbewohnern verlangen.

  2. habe keine Lust, die entsprechenden Regeln herauszusuchen, bin mir jedoch sehr sicher, dass folgendes noch immer geltendes Gesetz ist: Ab einem bestimmten Alter (irgendwas um die 12 Jahre – bezogen auf die Person, nicht das Rad) ist das Fahren auf Fusswegen verboten. Ich habe Verstaendnis, wenn Kinder nicht auf den teilweise ueberaus gefaehrlichen Strassen unterwegs sein sollen, aber mit Mitte 20 (und erst recht mit Mitte 40) sollte man sein Gefaehrt doch soweit beherrschen, dass dies kein Problem mehr darstellt.

    Ich bin mir des Mangels an Fahrradwegen in Staedten durchaus bewusst, doch erlaubt einem dieser Missstand noch lange keine Belaestigung unschuldiger Fussgaenger. Alternativen sind die Strasse oder das Schieben, beides durchaus realisierbar.

  3. werde richtig sauer, wenn mir auf einem sehr schmalen Fussweg ein Radler entgegenkommt und mich zwingt, auf den Rasenstreifen auszuweichen. Erst recht, wenn dieser auf der falschen Strassenseite faehrt (in Fahrtrichtung links), waehrend auf der richtigen Seite ein Fahrradweg seiner Benutzung harrt.

  4. denke jedesmal an die Szene aus einem der Indiana Jones Filme (Verfolgermotorrad mittels Stock in den Speichen bremsen), wenn einer der ganz coolen Fahrradfahrer mal wieder alle Ampeln ignoriert (die gelten ja eh nur fuer die bloeden Autofahrer), und wuensche mir sehnsuechtig einen festen Ast herbei, den ich dem Ignoranten mit Schwung in die Speichen werfen kann.

Disclaimer: Ich mag Fahrraeder. Mangels Geld und Zeit besitze ich keins, aber bin in der Lage, mich sicher auf so einem Ding fortzubewegen. Auch ich zerre sicher ab und zu an den Nerven dieser Bevoelkerungsgruppe, z.B. wenn ich auf dem Fahrradweg stehe und darauf warte, die Strasse ueberqueren zu koennen. Ich achte dabei aber soweit wie moeglich darauf, niemandem im Weg zu sein, was mir meistens auch gelingt. Und spaetestens nach solchen Aktionen wuensche ich mir auch, einen Drahtesel zu besitzen.

Obige Punkte treffen zum Glueck nur auf einen Teil der Radfahrer zu und auch nur dieser Teil soll sich dadurch angesprochen (und ermahnt) fuehlen. Dem Rest wuensche ich weiterhin prima Wetter und unfallfreie Fahrt. 

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.