18.10.2006
Hausmittel
Andere Frauen behandeln Frust durch ausgiebigen Schuhkauf, Gartensessions oder Schokoladengenuss. Ich wasche momentan mein Kopfkissen und zwei Handtuecher.
Erfrisch disch rischtisch!
Andere Frauen behandeln Frust durch ausgiebigen Schuhkauf, Gartensessions oder Schokoladengenuss. Ich wasche momentan mein Kopfkissen und zwei Handtuecher.
1. Haelt man beim Wiedereintritt ins Schlafzimmer den Teller, den man eigentlich in die Kueche hatte bringen wollen, noch in der Hand, ist es ein sicheres Zeichen dafuer, dass die Gedanken noch in Karlsruhe bzw. (in Anbetracht der Uhrzeit) irgendwo zwischen dort und hier sind.
2. Ist man gedanklich in Karlsruhe, tut es gar nicht gut, als ersten Punkt in den Radio-Nachrichten ein im Trauerton posauntes "Karlsruhe!" als Ort des Geschehens zu hoeren. Es war zwar kein Unfall (Riesen-Milchschnitte frisst U-Bahn auf) sondern das Verfassungsgericht, aber das interessiert doch meinen Herzschlag nicht.
Eigentlich(tm) sollte hier ein ellenlanger Eintrag ueber einen sehr ausgedehnten Spaziergang (ich hab mich nicht verlaufen, das waren horizonterweiternde Umwege) im Morgengrauen (also Vormittags, hallo Papa) erscheinen. Aber ich bin so froh, wieder daheim zu sein (und sehr hungrig), dass es erstmal nur ein Foto-best-of mit erlaeuternden Kommentaren gibt. (Es war uebrigens kein Spass-Spaziergang, sondern ein entspanntes Hetzen von einem Termin zum naechsten.)
Morgens halb neun an der Rennbahn, nur ein kurzes Stueck von der Saale entfernt. Nebel. (Ja, Papa, ich bin derzeit wirklich in Halle und nicht an der Ostsee auf Urlaub.) Die Fotos sind im Abstand weniger Sekunden (knips, 180°-Wende, knips) entstanden und zeigen die Suppe nur ansatzweise.
Temperatur: 3°C. Schoen.
Dann ging ich eine lange Pappelallee entlang. Den Weg hatte ich mir am Abend zuvor anhand einer Karte eingepraegt. Nicht gut genug, wie sich herausstellen sollte. Hier war ich allerdings noch auf dem richtigen Pfad. Gerade hatte ich bei Termin Nummer eins (schoen anonym, habe niemanden gefragt, ob er verbloggt werden moechte) angefragt, ob das denn alles glatt ging. Da ich nicht genau wusste, wie lange ich brauche, hatte ich ab Rennbahn eine halbe Stunde zu Fuß eingeplant.
Ich sollte Recht bekommen. Und es waere in allerhoechstens der Haelfte der Zeit zu bewaeltigen gewesen. Ich lief naemlich geradewegs an der Strasse vorbei, in die ich haette einbiegen sollen (sie war als Sackgasse gekennzeichnet, auf der Karte allerdings war sie durchgezogen) und schlenderte stattdessen froehlich weiter an der Saale entlang, bis ich sie auf einer kleinen Fussgaengerbruecke ueberquerte und die Peissnitz betrat. Noch dachte ich, ich waere richtig. (Das im Vordergrund ist uebrigens ein Schienenuebergang der Peissnitzbahn.)
An dem Ort, an dem – meinem Kartengedaechtnis zufolge – mein Termin sein sollte, stand nur ein Baum im allgegenwaertigen Nebel (die Peissnitz ist eine Insel in der Saale). Die Sonne stand inzwischen ein wenig hoeher und schickte ihre Strahlen geradewegs durch die Blaetter (wie auch an vielen anderen Stellen, hier seien nur zwei exemplarisch gezeigt). Das rechte Bild finde ich besonders interessant, da ich noch nie ein Lichtstrahlen-Bild gesehen habe, in dem besagte Strahlen nach oben zeigen. Vielleicht, weil es nicht besonders gut aussieht, wer weiss.
Aber mein Orientierungssinn ist hervorragend und weiss sich in beinahe jeder Situation zu helfen. Ich lief also auf gut Glueck in eine Richtung, kam dabei an diesen Prachtexemplaren von Herbstfarben vorbei, und fand mich ohne weiteres Suchen und vor allem puenktlich letztendlich doch noch bei meinem ersten Termin ein.
So, das war's erstmal fuer heute. Wie es weitergeht, welcher See nach Pups riecht und warum klein Tok den grossen Berg hinaufgelaufen ist, erzaehlt sie nach der naechsten Maus.
Heute morgen hat uns (zum wiederholten Male) jemand das Klingelschild von der Klingel gerupft. Wenigstens wurde es diesmal nicht gegen ein (zum Schreien falschgeschriebenes) gedrucktes ersetzt.
Wer tut sowas?
Ich bin bei IHREN Eltern. Hier gibt es Internet, aber nur ein ganz langsames. Was ich hier mache? Mein Schal soll getauscht werden – gegen irgendsoein Insekt aus Samt oder Seide. Das hat wohl auch was mit diesem Monat zu tun. Ich glaube, ich soll mitkommen, in der Handtasche von der Frau Tok. Sie haben doch eine Handtasche, Frau Tok? Büdde!
Ausserdem wurde mein Rucksack gewaschen, denn demnächst will ich auf Reisen gehen. Wohin verrate ich noch nicht, aber ich werde Füsch mitnehmen.
Nachdem Tok vor wenigen Stunden noch Differentialgleichungen loeste, um das Membranpotential von Neuronen zu bestimmen, kann man ihr in Sachen Mathematik nichts mehr vormachen – wie nachfolgendes (Original-)Gespraech eindrucksvoll zeigt:
Raffi: 95,6%.
Tok: Von? (In Gedanken hoerte ich hier noch ein 'wieviel'.)
[kurzes Gruebeln ihrerseits]
Tok: Ach, von 100.
… guck ich mir an, welche Probleme andere Frauen haben.
Ja, ich rege mich auf, wenn Links auf Uebungsblaettern Fehlermeldungen werfen. Ich muss die Aufgaben naemlich machen. Wegen der depperten 50%-Huerde. Arghx.
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