1.8.2006

Komfort fuer Anfaenger und Profis

Posted in Chaos & Illusion at 08:47 by Rafayel

Eines der wichtigsten Arbeitsutensilien eines Bloggers ist – so er denn nicht nur schreiben, sondern auch mal was lesen moechte – ein Client zum Abonnieren, Verwalten und Lesen von RSS-Feeds. Mit meinem bisherig zu diesem Zweck eingesetzten Programm RSSOwl war ich eigentlich zufrieden: Schlicht, einfach zu bedienen, typische Dreiteilung, wie man sie z.B. auch von diversen eMail-Programmen her kennt.

Durch Zufall bin ich vor ein paar Tagen ueber BlogBridge gestolpert und es hat mich wirklich begeistert. Nun habe ich ca. doppelt soviele Feeds abonniert und brauche trotzdem weniger Zeit zum Lesen. Wie das funktioniert? BlogBridge ist einfach von vorn bis hinten durchdacht und sowohl fuer Anfaenger als auch Profis ein ideales Hilfsmittel.

Auch BlogBridge nutzt eine dreiteilige Ansicht, doch statt der ueblichen Aufteilung Feedliste – Artikelliste – Artikelansicht findet man dort Guideliste – Feedliste – kombinierte Artikelliste/-ansicht. Guides sind einfach mehrere Feeds, die unter einem Namen zusammengefasst werden. Schon die kombinierte Artikelliste/-ansicht spart Zeit und dank sinnvoller Tastenkombinationen kann man die Maus gleich in Rente schicken. Zusammen mit brauchbaren Standardeinstellungen reicht das schon fuer die meisten Anwendungsfaelle.

Opfert man ein paar Minuten mehr, wird man mit einem Bewertungssystem fuer Feeds (sowohl automatisch nach verstellbaren Kriterien als auch manuell), SmartFeeds (aus den Ergebnissen von Suchanfragen ueber abonnierte Feeds werden neue Pseudofeeds generiert), Reading Lists (man uebernimmt die Feedliste – Stichwort OPML anderer Leute; aendern sie diese, so uebertragen sich die Aenderungen automatisch, falls gewuenscht), Tags, Keywords und der Moeglichkeit, nur ungelesene Artikel anzuzeigen, belohnt. Man kann sowohl seine Feedliste als auch die Einstellungen zentral auf einem Server ablegen, um auf mehreren Rechner immer die gleiche Umgebung vorzufinden.

Fazit: Egal, ob ich nur ueber meine drei Stammblogs auf dem Laufenden gehalten werden moechte oder taeglich mehrere hundert Feeds ueberwache, zusammenfasse und kategorisiert anderen Personen zur Verfuegung stelle – BlogBridge erledigt es in wenigen Minuten. Ausserdem ist es Open Source und laeuft sowohl unter Windows als auch Mac OS X und Linux.

26.7.2006

Ich bin wichtig.

Posted in Chaos & Illusion at 22:02 by Rafayel

Juchu, mich hat's getroffen. Nicht die Liebe, die duscht gerade. Und deshalb kralle ich mir auch das von Jette (ich hoffe, wir koennen deine Neugier befriedigen) in unsere Richtung geworfene Stoeckchen und leg los (keine Sorge, ich lasse Tok auch zu Wort kommen – falls sie rechtzeitig vom Duschen zurueck ist, versteht sich).

Achso, ich habe auch schon den Anfang davon mitbekommen und falls DonVanone noch ein paar IDs uebrig hat, nehme ich sie gern. Aber ich glaube, der Arme ist jetzt schon damit ueberfordert

Warum bloggst Du?
Raffi: Weil die Tok sonst nur Unwahrheiten ueber mich verbreitet. Dagegen muss man(n) doch angehen. ;)
Tok: Um die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu verbreiten. Ausserdem, weil ich mich gerne mitteile (wobei _ich_ bestimme, was ich hier erscheinen lasse und was nicht) und es so einfacher ist, zB die Familie auf dem Laufenden zu halten. Ueberdies bin ich geil auf Besucher, hrhr.

Seit wann bloggst Du?
Wie unschwer da —-> drueben zu erkennen, bloggen wir erst seit sehr kurzer Zeit. Um genau zu sein (hey, ich bin Student der theoretischen Informatik mit Nebenfach Mathematik, 'nen schlimmeren Erbsenzaehler gibt's gar nicht), seit Anfang Mai.

Selbstportrait?
Raffi: 25, glaub ich. Ich bin faul (auf einem Grundschulzeugnis stand mal: Markus – das bin ich – kann sich sehr konzentriert und wissbegierig mit einem Thema beschaeftigen, aber nur falls es ihn interessiert) und fleissig zugleich, je nach Thema und Tageslaune. Ich denke gerne ueber viele Dinge nach und stelle alles in Frage. Was ich am meisten hasse, sind Vorurteile, gesellschaftliche Zwaenge, deren Sinn und Zweck nie angezweifelt wird, und Unrecht (damit meine ich eigentlich nicht das globale, sondern viel haeufiger auftretende Unrecht im Alltag). Achja, und ich bin wichtig.
Tok: 21. Bioinformatik-Studentin, Dorfkind, neuerdings ordentlich. Den Rest (in harten Fakten) erfahrt ihr hier.

Warum lesen deine Leser Deinen Blog?
Weil wir sie dafuer bezahlen.
Nee, im Ernst, die ersten Stammleser sind Freunde, die wir so haeufig genervt haben, dass sie nun lieber ein bis zwei Kommentare pro Tag hier loslassen und dafuer ihre Ruhe haben. Der Rest kommt durch Google-Anfragen und Trackbacks/Pingbacks und einige davon schauen hoffentlich auch noch ein zweites oder drittes Mal vorbei.

Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf Deine Seite kam?
Ungelogen: deflorieren selbst gemacht. Sorry, aber ihr habt gefragt. :)

Welcher Deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?
Raffi: Mein Loesungsvorschlag zum Thema Laermbelaestigung. Da habe ich endlich mal eine Idee, die mich reich machen koennte, und keinen interessiert's. Wahrscheinlich haette ich es vorher patentieren lassen muessen.
Tok: Das Bilderraetsel! Ausserdem meine Abhandlung ueber P=NP (ich habe es geloest und werde sicher beruehmt!), aber das ist kein Blogeintrag, sondern steht auf tokbela.de.

Dein aktuelles Lieblings-Blog?
Raffi: Ich passe. Da ich nur wenige Blogs wirklich regelmaessig lese und die schon vor Kurzem verlinkt/vorgestellt habe, moechte ich die Frage zurueckstellen, bis ich wirklich was Neues zu verkuenden habe. Aber die Tok kennt vielleicht noch ein paar …
Tok: Mein aktuelles Lieblings-Blog? Maah. Gibt's nicht.

An welche vier Blogs wirfst du das Stöckchen weiter und warum?
Raffi: Definitiv an iceblox. Der ist naemlich extra in die USA abgehauen, um vor uns Ruhe zu haben. Naja, wahrscheinlich bekommt er es nicht mit, aber einen Versuch ist es wert.
Tok: An den Uwe und die Ines. An den Uwe, weil ich mich ja revanchieren muss, und an die Ines, weil ich auf ihre Suchanfragen und das Selbstportrait gespannt bin. Sollte der KeyJ noch ein wenig Lust auf Stoeckchen haben, bekommt er es natuerlich auch. Mehr Leute kenn ich nicht.

So, und jetzt geh ich mir neue Blogs zum Lesen suchen. Dann bin ich beim naechsten Stoeckchen noch wichtiger und kann vorallem so tun, als waere ich seit 20 Jahren in der Blogoshpaere zu Hause, statt wie ein blutiger Anfaenger dazustehen.

25.7.2006

Schluss mit Lustig

Posted in Chaos & Illusion at 12:03 by Rafayel

Morgens, halb zehn in Deutschland. Zumindest fast. Die SSH zu quyo laggt. Fertigmachen fuer einen boesen Blick(tm) in Richtung Tok, die sicher wieder die Leitung verstopft. Hmm. Tok ist grad duschen, soviel dazu.

Kurz darauf ist der Grund ermittelt: Die Load von quyo hat erneut die 50er-Grenze ueberschritten und naehert sich der 70, ueblich ist 0.2 – 1.2. Kurzer Rundumschlag mit killall -9 und schon kann ich weiterchattenarbeiten. Und die Gelegenheit wird gleich dazu genutzt, das Problem vollstaendig zu beheben, indem meine Webseite von Ruby on Rails zurueck auf statische Seiten umgestellt wird. Ich mag es, mit diesem Framework zu programmieren, aber staendig einen (einen? die Ausgabe von ps grob ueberschlagend waren es ueber 30) durchgedrehten Prozess an der Backe zu haben, ist nicht akzeptabel.

PS: Beim Testen der Webseite bin ich auch auf pms gestossen, mein bisheriges Lieblingsprojekt und kein schlechtes Programm zum Loesen von Sudokus. Irgendwann habe ich auch mal wieder dafuer Zeit – hoffe ich.

24.7.2006

An unsere Stammleser

Posted in Chaos & Illusion at 11:58 by Rafayel

bzw. an unsere Stammkommentatoren: Ich habe ein Geschenk fuer euch. Ab jetzt koennt ihr naemlich eure Kommentare selbst editieren. Einzige Voraussetzung ist, dass ihr euch einmalig anmeldet (rechts: Meta -> Register) und eingeloggt seid, wenn ihr ein Kommentar verfasst. Ueber Rueckmeldungen und Meinungen wuerde ich mich freuen.

Nun wird's knifflig; wer an den Details der Umsetzung nicht interessiert ist, kann ruhigen Gewissens an dieser Stelle mit Lesen aufhoeren (und stattdessen mal lieber die neue Editierfunktion testen ;).

Für alle WordPress-Betreiber, die ebenso wie ich nach dieser Funktion gesucht haben, moechte ich hier zwei Loesungswege vorstellen. Zum einen koenntet ihr das Plugin Edit Comments ausprobieren. Das hat jedoch ein paar Nachteile. Man kann einen Kommentar nur innerhalb einer bestimmten Zeitspanne editieren und die Zugriffspruefung erfolgt recht unsicher ueber die IP. Wahrscheinlich wuerde es sich auch mit Tinythread nicht so einfach vertragen, aber ausprobiert habe ich es nicht.

Die zweite Loesung verwendet das in WordPress 2.0 neu eingefuehrte Rechtesystem der Benutzer. Es gibt verschiedene Rollen (roles), die man den Benutzern zuweisen kann. Jede Rolle beinhaltet eine Menge von Kompetenzen (capabilities), die einzelne Aktionen im System erlauben. Mit dem Role Manager kann man diese Zuordnungen beliebig aendern und sogar neue Kompetenzen anlegen.

Und genau das habe ich getan. Im TokBlog gibt es nun die neuen Kompetenzen edit_comments und edit_other_comments. Diese erlauben das Editieren eigener bzw. beliebiger Kommentare. Intern wird dazu eine meta-capability edit_comment abgefragt. Die wird immer dann erzeugt, wenn der User edit_comments besitzt und mit dem Autor des Kommentars uebereinstimmt oder das umfassendere Recht edit_other_comments erhalten hat. Dazu muss man in der wp-includes/capabilities.php die Funktion map_meta_cap() analog zu read_post ergaenzen (edit_post geht als Vorlage auch, besitzt aber sehr viel mehr Sonderfaelle).

Nach dieser Aenderung kann man mit current_user_can('edit_comment', $comment->comment_ID) abfragen, ob der aktuelle Benutzer einen Kommentar editieren darf, z.B. in der Funktion edit_comment_link() aus wp-includes/template-functions-links.php. Wenn nicht die Rechteverwaltung des Adminmenues aus WordPress so kompliziert waere, koennte man an dieser Stelle schon aufhoeren. Doch so braucht man noch einen passenden Menueintrag, der auch dann angezeigt werden kann, wenn der Nutzer nur die Rechte edit_comments und read besitzt. Um meinen ueblen Hack in Grenzen zu halten, habe ich an wp-admin/post.php nichts geaendert, sondern die fuer Kommentare relevanten Teile ausgelagert und mit einem eigenen Menuepunkt versehen.

Ich finde es seltsam, dass bei WordPress nicht konsequent zwischen Schreiben/Editieren von Artikeln und Kommentaren unterschieden wird. Dann waere es naemlich auch ein Leichtes gewesen, diese Funktion serienmaessig anzubieten. Denn an der differenzierten Rechtevergabe scheitert es ja eben nicht mehr …

Auch ein weiteres Problem, welches sicher viele WordPress-Besitzer unter euch kennen, ist die fehlerhafte Behandlung von einfachen und doppelten Hochkommata. Editiert man als Admin ein Kommentar, der diese Zeichen enthaelt, setzt WordPress einmal zu oft ein Backslash als Escapezeichen davor. In Folge davon werden u.a. auch Links total zerstoert – mehr als nur aergerlich.

Hierfuer gibt es das Plugin WordPress 2.0.3 Tuneup. Dessen Loesungsansatz (Deaktivieren der Sind-Sie-sicher?-Seite) habe ich in meine Anpassungen uebernommen und siehe da, mit diesem Bug ist nun auch endlich Schluss. Manchmal frage ich mich ja, ob die Macher von WordPress ihr Blog vorher ueberhaupt mal getestet haben. Ja, das war boese, aber der Fehler ist ja wohl mehr als daemlich offensichtlich.

23.7.2006

Auch nur Menschen

Posted in Chaos & Illusion at 00:57 by Rafayel

Es gab eine Zeit, da hatte ich noch die Hoffnung, Blogger waeren anders: Freundlicher, vielleicht nicht ganz frei von Vorurteilen, aber zumindest offener. Jeder sagt seine Meinung und die anderen lesen und kommentieren diese. Und man respektiert fremde Meinungen vielleicht eher.

Naiv, ich weiss. Immer oefter muss ich feststellen, dass auch Blogger nur Menschen sind: Sie missbrauchen Macht, wann immer sie in Versuchung kommen.

In den letzten Jahren habe ich viel Zeit im IRC verbracht. Das kann man sich grob als virtuelle Raeume vorstellen, in denen man zusammenkommt und redet. In diesen Raeumen gibt es auch Personen, die mehr Macht haben als andere – die sogenannten Ops. Diese koennen z.B. Teilnehmer temporaer oder sogar permanent aus dem Raum werfen. Manchmal ist das ganz sinnvoll, sogar notwendig. Doch in fast allen Raeumen wird diese Macht missbraucht. Gehen einem Op in einer Diskussion die Argumente aus, so wirft er den Kontrahenten einfach raus. Wozu noch nachdenken, wenn der Gewinner – weil Staerkere und nicht etwa Kluegere – eh schon feststeht? Es gibt zum Glueck einige Raeume, in denen es sich die Ops selbst verbieten, zu solchen Methoden zu greifen. Auch wenn man Chef ist, muss man nicht immer Recht haben.

Was hat das nun mit Bloggern zu tun? Nun, Blogs sind auch solche Kommunikationsraeume, nur noch staerker eingeschraenkt und sehr viel staerker auf eine einzige Person fixiert. Diese Person stellt sich und ihren Blog haeufig so dar, dass es interessant oder auch einfach nur angenehm klingt: Entweder beschreibt sich der Autor mit moeglichst vielen Attributen, die zu Assoziationen mit Ironie oder noch besser Sarkasmus fuehren (das ist naemlich grad ziemlich "in"), oder es wird der nette Mensch von nebenan vorgestellt, immer freundlich und hilfsbereit.

Doch leider handeln die wenigsten von ihnen entsprechend ihrer Idealvorstellung von sich selbst. Vorallem Kommentaren in ihrem Blog oder Meinungen ueber selbiges auf anderen Seiten werden sehr kritisch und natuerlich auch subjektiv bewertet. Und wann immer die Moeglichkeit dazu besteht, kann man ja mal schnell "etwas" regulierend eingreifen …

Schade. Ich wuerde es wirklich begruessen, wenn die Betreiber von Blogs die Funktion zum Loeschen von Kommentaren _nur_ fuer Spam, lernresistente Trolle und offensichtlich rechtswidrige Beitraege verwenden wuerden. Und editieren sollte man sowieso nur die eigenen Beitraege. In allen anderen Faellen koennte man ja mal versuchen, wie gleichberechtigte Menschen miteinander umzugehen. Aus einigen Jahren IRC-Erfahrung kann ich behaupten, dass das fast immer klappt – wenn man sich anstrengt.

PS: Ich beziehe mich hier natuerlich hauptsaechlich auf die "Tagebuch-Blogs" und dort auch nicht auf alle. Es gibt sicher Ausnahmen und ich hoffe, es werden immer mehr. TokBlog wird versuchen, mit gutem Beispiel voranzugehen.

18.7.2006

Werbung

Posted in Chaos & Illusion at 11:23 by Rafayel

Titel "Werbung", Autor "Rafayel" – ich gehe jede Wette ein, dass alle nun dachten: "Toll, bestimmt regt der sich jetzt ueber irgendeinen Werbespot im Fernsehen auf." Noe, isch 'abe gar kein Fernsehen.

Heute mache ich mal Werbung, und zwar fuer ein anderes Blog. Aufmerksame Leser bemerken ja in unregelmaessigen Abstaenden Neuzukoemmlinge im Blogroll. Doch einige Blogs stechen so hervor, dass sie einen eigenen Artikel verdient haben. Und den Anfang macht Jojos illustrierter Blog. (Sorry Zwilobit, eigentlich bist du an der Reihe und wartest auch schon sehr viel laenger, doch die Idee kam mir erst heute …)

Tok ist beim morgendlichen Blog(ueber)fliegen auf eben jenes Blog getroffen und da sie momentan noch zu beschaeftigt ist, dies von vorn nach hinten komplett durchzulesen, uebernehme ich den Part des Werbeonkels. Da ich selbst erst ca. fuenf Minuten darauf verbracht habe (was sich sicher aendern wird), bitte ich hinsichtlich falscher Angaben im Voraus um Verzeihung.

Betreiber ist ein Student meines Alters, der einige sehr sympathische Charakterzuege zu besitzen scheint (ich _liebe_ das Buch "Goedel, Escher, Bach"). Aber was das Blog so besonders macht, sind seine Zeichnungen, mit denen er mehr oder weniger alltaegliche Eintraege verziert. Ich wuerde gern ein paar von denen direkt hier einbinden, um auch die Klickfaulen unter euch von deren Originalitaet zu ueberzeugen, aber das gehoert sich nicht. Deshalb hier und hier ein paar Links.

Mir gefallen diese Beziehungscomics sehr, da ich uns (Tok und mich) darin wiedererkenne, nur mit vertauschten Rollen. ;) 

13.7.2006

Fortschritt durch Geduld

Posted in Chaos & Illusion at 16:53 by Rafayel

UMTS, EDGE, HSDPA usw. Alle Welt schreit nach neuer, schneller (Mobilfunk)Technologie. Oder zumindest wird uns eingeredet, dass wir ohne selbige Technik eh bald nicht mehr auf dem Laufenden sind. Schluss damit.

Tok und ich sind mittels einer UMTS/GPRS-Datenkarte inkl. zugehoerigem Volumen-Frei-Tarif online. Anfangs haben wir uns ueber die doch schon beachtliche Geschwindigkeit von UMTS gefreut, auch wenn es mit DSL & Co. noch nicht mithalten kann. Doch nachdem Verbindungsabbrueche nicht nur haeufige Begleiterscheinung, sondern Dauerzustand wurden, hatten wir die Nase voll davon. Lieber langsam und stetig als alle drei Minuten neu verbinden (und deshalb weitere fuenf Minuten warten) zu muessen.

Seit einigen Wochen ist die Karte auf GPRS-only gestellt. Webseiten brauchen zwar etwas laenger, bis sie geladen sind, und auch die SSH-Verbindungen laggen teilweise recht deutlich, aber man kann diese auch mal mehr als 15 Minuten am Stueck verwenden. Und an den letzten Verbindungsabbruch kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern. Vorhin dachte ich zwar, es waere passiert, doch letztlich stellte sich (ein aus unbekannten Gruenden und bisher zum ersten Mal abgestuerztes) bfilter als Ursache heraus.

Ach, und auch mit GPRS kann man etwas groessere Brocken aus dem Netz saugen, wie folgender Screenshot zeigt.

gprs.jpg

Die Geschwindigkeitsangabe ist uebrigens fehlerhaft, wir haben tatsaechlich im Schnitt nur fuenf KB/sec. Aber zufrieden sind wir trotzdem.

Ich habe nichts gegen UMTS. Aber vielleicht sollten erstmal die Netze dafuer ausgebaut werden, bevor man schon wieder Werbung fuer den Nachfolger und dessen Nachfolger macht. Ja, das laesst sich natuerlich auch prima auf die DSL-Technologien anwenden. Aber die boykottiere ich. Aus Prinzip.

12.7.2006

54,95 EUR, eine GRML-CD und einige Stunden Zeit

Posted in Chaos & Illusion at 18:48 by Rafayel

… mehr braucht man zur Einrichtung einer Multimedia-Hoellenmaschine fuer die ganze Familie nicht.

Durch meinen fast abgeschlossenen Umzug befanden sich endlich auch wieder meine Computer in Reichweite. In den letzten Monaten durfte naemlich nur mein Notebook schwitzen, der Rest der Rechensklaven hatte Pause. Wobei ich nicht ohne Stolz zugeben muss, dass mich mein Notebook nach all den Jahren noch immer ueberraschen kann, z.B. mit einem Firewire-Anschluss fuer externe Festplatten (als ich das Teil gekauft habe, war das noch lange nicht selbstverstaendlich) oder auch einer Multimonitor-faehigen Grafikkarte (und damit ist nicht einfach das Spiegeln des Desktops, sondern separates Ansteuern aller Displays gemeint). Aber ich schweife ab.

Tok hatte in letzter Zeit immer haeufiger mit Spielen Probleme, die sie zwar gern spielen wuerde, doch bei deren Anblick ihr Notebook laut zu lachen begann und eine Meldung auf dem Bildschirm erschien: "Sag mal, das kann doch nicht dein Ernst sein?!" Also waere es doch eine prima Idee, aus den Elektronikueberresten des Umzugs einen Spielerechner zu basteln. Und ich muss sagen, das Ergebnis kann sich sehen lassen: AMD Athlon XP 2000+, 512MB DDR-RAM (und noch zwei freien Slots, die darauf warten, bestueckt zu werden), GeForce4 MX 440 (naja, wird bei Gelegenheit auch mal ersetzt) und eine SoundBlaster Live! 5.1.

Problematisch blieben zwei Dinge, die Festplatten und die optischen Laufwerke. Im grossen Tower eingebaut waren vier Maxtor-Platten, doch von denen waren wissentlich mind. zwei stark beschaedigt, weshalb der Rechner damals auch zwangsbeurlaubt wurde. Mittels grml und dem darin verfuegbaren badblocks (natuerlich "hardcore", also -w) stand jedoch mehr oder weniger schnell fest, dass zwei identische, 80GB umfassende Platten unbeschaedigt sind. Prima, ein Problem weniger.

Bleibt noch die Geschichte mit den optischen Laufwerken. Eingebaut waren ein DVD-ROM-Laufwerk und ein CD-Brenner, beide so alt, dass teilweise nichtmal mehr die Schublade ausfahren wollte. Dank einer Investition von knapp 55 EUR besitzt das gute Stueck jetzt anstelle dieser Sorgenkinder einen "Super-MultiDVD Brenner", der alle mir bekannten DVD-Formate (inkl. DVD-RAM) und natuerlich auch CDs lesen und schreiben kann. Damit konnte auch unser bisheriger Brennmeister, ein ueber USB1.1 angeschlossener externer DVD-/+R Brenner in Fruehrente gehen.

Nun sind alle gluecklich: Tok, weil sie einen Rechner fuer Spiele dieses Jahrtausends bekommt, ich, weil ich endlich ein paar Dinge auf DVD brennen kann und meine Geldboerse, weil sie die ganze Aktion ohne schlimmere Blessuren ueberstanden hat. Und sobald die bestellte Ubuntu-CD per Post kommt, kann Tok auch gleich noch ein bisschen root sein. Die Zeiten, in denen ich alle zwei Jahre einen neuen Rechner kaufen musste, sind zum Glueck vorbei.

7.7.2006

Immer fuer einen Ausweg gut

Posted in Chaos & Illusion at 15:57 by Rafayel

Vor einiger Zeit habe ich ueber meine Probleme, eine neue Backupstrategie umzusetzen, berichtet. Damals konnte ich zwar eine Notloesung basteln, doch das darin verwendete grep erwies sich als aeusserst speicherhungrig und langsam. Einen Ersatz dafuer zu finden, wuerde mir also nicht ungelegen kommen.

Nur gut, dass ich regelmaessig den RSS-Feed von freshmeat.net lese. Oft finde ich darin mir unbekannte oder auch nur unbeachtete Programme, die sich spaeter als ueberaus nuetzlich erweisen. So wurde ich auf lftp aufmerksam, ein mit sehr vielen und ueberaus nuetzlichen Funktionen ausgestatteter FTP-Client fuer die Kommandozeile. Bisher verwendete ich dafuer ja ncftp, der aber die von mir sehnlichst herbeigewuenschte Funktion (mirror von lokal auf remote) nicht zu bieten hat.

Umso schneller war die Entscheidung fuer einen Wechsel zu lftp getroffen, nachdem ich folgenden Befehl in dessen Anleitung erspaehte.

mirror [OPTS] [source [target]]
Mirror specified source directory to local target directory. [...]
When using -R, the first directory is local and the second is remote.

Ich mag Probleme, die sich nach einer Weile von fast alleine loesen.

30.6.2006

Bashen fuer Anfaenger

Posted in Chaos & Illusion at 13:26 by Rafayel

In einer der letzten c'ts gab es einen interessanten Artikel ueber duplicity, ein Tool fuer Backups auf nicht vertrauenswuerdige Systemen (und zig weiteren Anwendungsmoeglichkeiten). Prima, dachte ich mir, genau das richtige, um meine bisherige Backupstrategie (rsync ueber GPRS auf ein auf einer externen Firewire-Platte liegendes und in einer VMware laufendes grml – ich schwoere!) zu ergaenzen. Installieren und Einrichten war in Minuten erledigt und der erste Test erfolgreich. Nun noch schnell in die crontab eintragen und fertig.

Am naechsten Tag die Enttaeuschung: Das naechtliche Backup konnte wegen Verbindungsproblemen zum FTP-Server nicht durchgefuehrt werden. Nachdem diese Probleme unregelmaessig auch in den naechsten Naechten anzutreffen waren, entschloss ich mich, das Problem zu zerlegen. Das Backup von duplicity sollte im lokalen Dateisystem abgelegt werden und ich wuerde mich um den Transport zum Server selbst kuemmern.

Eine Suche bei Google zum Thema Synchronisation per FTP (wobei mein Rechner die Quelle und nicht das Ziel spielen sollte), blieb erfolglos. Also Editor auf und los. Resultat der Anstrengungen ist ein kleines Shellskript, welches ein Verzeichnis im lokalen Dateisystem mit einem auf einem FTP-Server abgleicht, wobei alle nur remote verfuegbaren Dateien geloescht und alle nur lokal verfuegbaren uebertragen werden. Dateien mit gleichem Namen und gleicher Groesse werden dabei ausgelassen, um Traffic einzusparen.

Der Clou ist, dass Dateien, die durch Verbindungsabbrueche die falsche Dateigroesse besitzen, ebenfalls geloescht und neu uebertragen werden (auf eine Fortsetzung des fehlerhaften Uploads moechte ich mich dabei nicht verlassen). Einzig eine Pruefung per Hashwert wuerde ich gern ergaenzen, nur kenne ich keine Moeglichkeit, die Hashwerte vom Server geliefert zu bekommen. Naja, damit muss ich leben.

Ich stelle das Skript hier als Anregung zur Verfuegung, muss jedoch _dringend_ davon abraten, es ohne Anpassungen an die eigenen Gegebenheiten einzusetzen! Die Kommentare sind absichtlich sehr spaerlich, da sie bei einem so kleinen Skript schnell dazu fuehren, dass man es einsetzt, ohne es genau durchdacht zu haben.

#!/bin/bash

USER=XXX
PASS=XXX

SERVER=backupXX.pureserver.info

LOCAL=/root/backup/duplicity
REMOTE=duplicity

# Remote-Verzeichnis einlesen
ncftp -u $USER -p $PASS $SERVER >_tmp.remote_dir <<EOF
dir $REMOTE
EOF

# ACHTUNG: An die Ausgabe von ls anpassen!
# ($9 bei mir im cron; $8 auf der Konsole)
ls -l $LOCAL | grep 'duplicity-' | awk '{print $5" "$9}'  > _tmp.local_files
grep 'duplicity-' _tmp.remote_dir | awk '{print $5" "$9}' > _tmp.remote_files

echo "ncftp -u $USER -p $PASS $SERVER <<EOF" > _tmp.ncftp_cmd
echo "cd $REMOTE" >> _tmp.ncftp_cmd
echo "lcd $LOCAL" >> _tmp.ncftp_cmd
grep -vf _tmp.local_files _tmp.remote_files | sed -e 's/^[^ ]*/rm/'  >> _tmp.ncftp_cmd
grep -vf _tmp.remote_files _tmp.local_files | sed -e 's/^[^ ]*/put/' >> _tmp.ncftp_cmd
echo "EOF" >> _tmp.ncftp_cmd

. _tmp.ncftp_cmd

rm _tmp.remote_dir
rm _tmp.local_files
rm _tmp.remote_files
rm _tmp.ncftp_cmd

« Previous Page« Previous entries « Previous Page · Next Page » Next entries »Next Page »